Tote bei Zusammenstößen in Syrien

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Bei Zusammenstößen zwischen Ordnungskräften und Demonstranten in Syrien sind gestern laut den Aussagen von Augenzeugen mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei hatte demnach in der im Süden gelegenen Stadt Daraa auf friedliche Demonstranten gefeuert. Es soll Hunderte Verwundete geben.

„Die Sicherheitskräfte haben mit scharfer Munition das Feuer auf die Demonstranten eröffnet“, sagte einer der Demonstranten gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Zahlreiche der Verletzten seien von den Sicherheitskräften wieder aus dem Krankenhaus geholt und an einen unbekannten Ort gebracht worden.

Helikopter in Fußballstadion gelandet

Die amtliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, eine „Versammlung von Bürgern“ bei einer Moschee in Daraa sei von einigen Menschen genutzt worden, „um durch Akte der Gewalt Anarchie zu verbreiten“. Die Unruhestifter hätten Autos und Geschäfte in Brand gesetzt, woraufhin die Sicherheitskräfte zum Eingreifen gezwungen gewesen seien.

Die Demonstration wandte sich im Besonderen gegen den reichen Geschäftsmann Rami Makhluf, einen Cousin von Präsident Baschir al Assad. Er ist eine Symbolfigur für die Korruption innerhalb des syrischen Regimes. „Makhluf du Dieb“, riefen die Demonstranten. Das Regime reagierte mit der Entsendung von Helikopter-Einheiten, die im Fußballstadion von Daraa landeten. Auch in der Küstenstadt Banias im Nordwesten des Landes gab es laut Sana eine Kundgebung. Dabei sei es jedoch nicht zu Zwischenfällen gekommen.