Katastrophenhelfer im Einsatz
Nach der Naturkatastrophe in Japan ist die internationale Hilfe für das Land angelaufen. Die USA, Deutschland, Österreich und viele andere Staaten schickten Spezialisten oder sagten Unterstützung zu. Sogar aus dem erst kürzlich von einem Beben schwer getroffenen Neuseeland kommt Hilfe.
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Der US-Flugzeugträger „Ronald Reagan“ traf Sonntagfrüh vor der Küste Japans ein, musste aber mittlerweile seinen Hilfseinsatz wieder beenden, da laut Medienberichten die Crew mit einer Wolke, die von einem AKW ausging, kontaminiert worden sein soll.
Japan hatte zuvor darum gebeten, den Flugzeugträger für die Betankung seiner Helikopter nutzen zu können, teilte die US-Marine auf ihrer Facebook-Seite mit. Auch seien die USA um Unterstützung beim Transport der Einsatzkräfte in die Katastrophengebiete gebeten worden. Weiters seien bereits rund 140 US-Katastrophenhelfer nach Japan gereist. Die Teams würden 75 Tonnen Hilfsmaterial und Suchhunde mit ins Land bringen, teilte die US-Behörde für Internationale Entwicklung mit.
Die russische Regierung teilte mit, dass sich etwa 200 russische Rettungskräfte, Mediziner und Psychologen auf einen Einsatz im Katastrophengebiet vorbereiten. Die Helfer hätten auch ein mobiles Krankenhaus dabei.
Suchtrupps auf dem Weg nach Japan
Neben den USA und Russland sagten auch eine ganze Reihe europäischer Länder Japan Hilfe zu. Großbritannien schickte ein Team von Rettungskräften auf den Weg. Unter den mehr als 60 Spezialisten seien Such- und Rettungsexperten, Ärzte und Hundestaffeln, teilte das Ministerium für Internationale Entwicklung mit. Die Schweiz schickt ein 25-köpfiges Such- und Abklärungsteam sowie neun Suchhunde.
Deutschland entsandte bereits 38 Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) sowie eine Hundestaffel nach Japan. Aus Bulgarien werden 20 Feuerwehrleute nach Japan entsendet - Video dazu auf iptv.ORF.at.
Experten aus Österreich auf Abruf
Österreich wäre bereit, fünf Experten nach Japan zu schicken, die im Erdbebengebiet abklären, welche Hilfsmaßnahmen erforderlich sind, sagte Innenministeriumssprecher Rudolf Gollia. Alle fünf Fachleute hätten internationale Erfahrung in diesem Aufgabenbereich. Kurz nach dem Beben seien zwei Hilfeersuchen eingelangt: eines via EU, das andere über die UNO, wie Gollia sagte. Die fünf Experten seien „eingemeldet“ worden, sagte Gollia. Die Entscheidung, ob sie nach Japan reisen, liege nun bei der EU bzw. UNO.
Neuseeland bietet Hilfe an
Auch das Ende Februar von einem Erdbeben der Stärke 6,3 erschütterte Neuseeland kündigte Hilfe an. Japan habe nach dem Beben in Christchurch Rettungsteams geschickt, nun werde sein Land „unseren Freunden in Japan“ helfen, erklärte Premierminister John Key. Die Entsendung von Bergungsteams kündigten auch Australien, Südkorea und Singapur an.
Nach dem Ausfall mehrerer Atomkraftwerke bat Japan auch um Hilfe bei Energielieferungen. Der russische Regierungschef Wladimir Putin versprach, notfalls mit Flüssiggas auszuhelfen. „Japan ist ein freundlicher Nachbar, und trotz einiger Probleme müssen wir gute Partner sein und alles Mögliche dafür tun, die Energieressourcen aufzufüllen“, sagte Putin am Samstag nach Angaben der Agentur Interfax.
„Nie da gewesene nationale Katastrophe“
Das Chinesische Rote Kreuz sagte seiner Partnerorganisation in Japan laut staatlichen Medienberichten umgerechnet 109.000 Euro zu. Nach UNO-Angaben standen 60 Helferteams aus mehr als 45 Ländern für einen Einsatz in Japan auf Abruf bereit.
Ministerpräsident Kan sagte in Tokio, Japan müsse mit einer „nie da gewesenen nationalen Katastrophe“ fertig werden. Die Bevölkerung müsse jetzt Stärke zeigen und Ruhe bewahren. Die britische Queen Elizabeth und der Dalai Lama, der unter Japans Buddhisten viele Anhänger hat, sprachen Japan ihr Mitgefühl aus.
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