Welle verschonte weitere Länder
Das Erdbeben und der Tsunami in Japan haben am Freitag weltweit Pazifikstaaten in Alarmbereitschaft versetzt. Die Warnungen reichten von Russland über Indonesien bis an die gesamte Westküste der USA und Südamerikas. Gefährdet waren vor allem Pazifikinseln, die das Meer kaum überragen. Bis Samstagfrüh gab es aber wieder Entwarnung.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Das Pazifische Tsunami-Warnzentrum in Los Angeles erließ Warnungen für die gesamte amerikanische Pazifikküste von Alaska bis Chile. Der Tsunami könne größere Schäden verursachen, hatte es vorerst geheißen. Die Behörden aller betroffenen Länder wurden aufgefordert, Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerungen zu ergreifen.
Keine Schäden auf Hawaii
Auf die US-Inselgruppe Hawaii traf der Tsunami Freitagfrüh (Ortszeit). Die etwa ein Meter hohen Wellen erreichten zunächst die Inseln Oahu und Kauai, wie das Pazifische Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii bekanntgab.
An der Küste Mauis erreichten die Wellen sogar eine Höhe von zwei Metern. Im Badeort Waikiki bahnten sich die Wellen ihren Weg über eine Schutzmauer und stoppten noch vor den Luxushotels.
In der Nacht waren die Menschen in den niedrig gelegenen Gebieten der Hawaii-Inseln aufgerufen worden, sich in Sicherheit zu bringen. Gäste in Hotels wurden in höhere Stockwerke gebracht. Berichten zufolge gab es auf den Hawaii-Inseln aber keine größeren Schäden.
Entwarnung in Taiwan und Indonesien
Auch in anderen Ländern wurde der Alarm wieder aufgehoben. In Taiwan blieb der befürchtete Tsunami aus. Die Wellen seien klein geblieben und hätten keine Schäden angerichtet, berichtete die Nachrichtenagentur CNA. Die Behörden hatten vorsichtshalber tief liegende Küstenzonen evakuiert, da zuerst mit Wellen von einem halben bis einem Meter gerechnet worden war.
Auch in Indonesien blieben die Auswirkungen gering. Auf der Insel Halmahera wurde eine Tsunami-Welle von zehn Zentimetern gemessen. Tausende Menschen verließen im Osten Indonesiens wegen der Tsunami-Warnung ihre Häuser. Berichte von Verletzten oder Schäden gab es nicht.
Evakuierungen auf den Philippinen
Auch in Papua Neuguinea blieben Tsunami-Wellen aus. Dort hatte die Regierung die Küstenbewohner im Norden aufgerufen, sich in höheren Lagen in Sicherheit zu bringen.
Auch auf den Philippinen wurden wegen einer drohenden Flutwelle Tausende Bewohner an der Ostküste in Sicherheit gebracht. Das Institut für Vulkanologie und Seismologie sprach eine Tsunami-Warnung für mehr als 19 Provinzen aus. In der Provinz Cagayan wurde eine Flutwelle mit 60 Zentimetern gemessen.
Im äußersten Osten Russlands wurden mehr als 10.000 Menschen wegen des drohenden Tsunamis in Sicherheit gebracht. Auf der Inselgruppe der Südkurilen sowie auf der Insel Sachalin seien mehrere Siedlungen in Ufernähe evakuiert worden, teilte der russische Katastrophenschutz mit.
Schäden in Kalifornien
Auch in den USA bereitete man sich auf die Welle vor. Die ersten Wellen trafen an den Stränden des Bundesstaates Oregon ein, berichtete der Radiosender KCBS. Für die gesamte Westküste war schon in der Nacht eine Tsunami-Warnung ausgerufen worden. Die Behörden warnten vor bis zu zwei Meter hohen Wellen.
Einwohner in besonders gefährdeten Küstenabschnitten wurden aufgerufen, in höher gelegenen Regionen Schutz zu suchen. An der kalifornischen Küste wurden Hafenanlagen und Dutzende Boote zerstört. Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown rief in den betroffenen Gebieten den Notstand aus. Ein junger Mann wurde von der Welle mitgerissen und ertrank.
Auch Südamerika betroffen
Warnungen gab es auch für Mexiko, Guatemala, El Salvador, Costa Rica, Nicaragua, Panama, Honduras, Chile, Ecuador, Kolumbien und Peru. Dort traf die Flutwelle erst in der Nacht auf Samstag (MEZ) ein, richtete aber keine nennenswerten Schäden an.
Link: