„Verseuchte kleine Made“ schlägt zurück
Nach den Eskapaden von Charlie Sheen ist der Schauspieler jetzt von Warner Brothers gefeuert worden. Die Produktionsfirma teilte am Montag mit, dass Sheen aus dem Team der erfolgreichen Comedy-Serie „Two and a Half Men“ entlassen worden sei.
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„Nach gründlicher Erwägung hat Warner Bros. Television die Dienste von Charlie Sheen für ‚Two and a Half Men‘ mit sofortiger Wirkung gekündigt“, hieß es von dem Studio. Über die Zukunft der Serie, die als eine der erfolgreichsten der letzten zehn Jahre gilt, solle später entschieden werden. US-Medien spekulieren bereits über mögliche Nachfolger, die meisten rechnen jedoch mit einem Ende der seit 2003 laufenden Serie.
CBS hatte die aktuelle Staffel in der vorletzten Woche abgebrochen, sie aber noch nicht eingestellt. Der Sender hatte in einer kurzen Mitteilung „Äußerungen, Benehmen und Zustand“ Sheens als Grund angegeben. Sheen spielt selbst ständig in Äußerungen mit seinem öffentlichen Image als Trinker und Frauenheld. Auch seinen Drogenkonsum hat er in Interviews zugegeben.
Produzenten wüst beschimpft
Weil die Serie nach wie vor erfolgreich ist, hatten Sender und Produktionsteam dem früheren Hoffnungsträger („Platoon“, „Wall Street“) aber vieles verziehen. Sheen hatte das Fass zum Überlaufen gebracht, als er den Produzenten Chuck Lorre, auch noch unter Anspielung auf dessen jüdischen Glauben, als „verseuchte kleine Made“ beschimpft und ihm „nichts als Schmerz“ gewünscht hatte.
Erst letzte Woche hatten Polizisten Sheens zweijährige Zwillingssöhne Max und Bob auf Anweisung eines Gerichts abgeholt, wie der Schauspieler unmittelbar danach dem Sender NBC selbst sagte. „Momentan weiß ich nicht, wo sie sich aufhalten.“ Laut US-Medien hatte Sheens Ehefrau Brooke Mueller, von der er getrennt lebt, aus Sorge um die Kinder die Justiz eingeschaltet.
Sheen und seine „Göttinnen“
Sheen macht seit Wochen nicht nur durch wüste Interviewäußerungen, sondern auch durch wilde Eskapaden von sich reden. Sein Haus teilt er derzeit mit zwei Freundinnen, die er gerne als „Göttinnen“ bezeichnet. In dem NBC-Gespräch bestritt Sheen, dass sein Lebenswandel den Söhnen schaden könne. „Hier gibt es mehr Liebe, Zuneigung, Unterstützung, Sorge und alles Mögliche sonst, als man es Kindern wünschen kann“, sagte er. „Das ist nicht nur ein Haus, das ist ein Heim.“
Er wolle versuchen, die beiden Söhne zurückzuholen, kündigte der Schauspieler an. In Interviews hatte Sheen in den vergangenen Wochen Drogenkonsum zugegeben. Seine Noch-Frau Mueller hat nach Informationen von US-Medien ebenfalls mit Suchtproblemen zu kämpfen.
„Wähle dein Laster“
Mit seinem turbulenten Lebenswandel geht Sheen offensiv um. Vor einer Woche ging er unter die Twitterer. Auf seinem neu angelegten Konto bei dem Kurznachrichtendienst zeigte der Schauspieler ein Foto von sich und einer blonden Frau. Beide halten nicht alkoholische Getränke in die Kamera - offenbar eine Anspielung auf die Alkoholeskapaden Sheens. Der dazugehörige Text lautete: „Ich gewinne ...! Wähle dein Laster ...“ Binnen Stunden hatte der Schauspieler bereits mehr als 220.000 Fans, die seine Onlinebotschaften abonniert hatten.
Der Sohn von Hollywood-Star Martin Sheen zählt zu den bestbezahlten TV-Schauspielern der USA. Zugleich kam der 45-Jährige aber immer wieder wegen Alkohol- und Familienproblemen in die Schlagzeilen. Sheen hatte seinen internationalen Durchbruch mit Oliver Stones Film „Platoon“ von 1986.
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