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„Haben unsere Mitbewerber verblüfft“

Mit der Einführung des Tablet-Rechners iPad hat der Computerhersteller Apple im vergangenen Jahr quasi einen neuen Markt geschaffen - viele Hersteller sind dem Vorreiter in der Zwischenzeit mit eigenen Modellen gefolgt. „Wir haben unsere Mitbewerber verblüfft“, erklärte Steve Jobs am Mittwoch. 2010 sei das Jahr des iPad gewesen, 2011 nun das Jahr der Nachahmer - und des iPad 2.

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Das am Mittwoch vorgestellte iPad 2 verfügt über einen neuen Dual-Core-Chip, A5 genannt, der doppelt so schnell sein soll wie der Prozessor der ersten Generation. Die neuen Geräte sind nur 8,8 Millimeter dick und auch leichter als ihr Vorgänger. Zudem wurden dem Tablet zwei Videokameras spendiert. Diese ermöglichen via FaceTime-App Videogespräche unter iPads sowie mit dem iPhone 4, den neuen iPods Touch und Macs. Während des Gesprächs kann zwischen den beiden Kameras geswitcht werden.

Laut Jobs werden die neuen iPads vom Start weg in zwei Farben (Schwarz und Weiß) erhältlich sein - in den USA ab 11. März und in 26 anderen Ländern, darunter auch Österreich, ab dem 25. März. Die Preise bleiben gleich und rangieren zwischen 499 Dollar für das 16-GB-Modell mit WLAN und 829 Dollar für die 64-GB-Variante mit WLAN und 3G-Unterstützung.

Apple-Chef Steve Jobs vor Projektion des iPad 2

AP/Jeff Chiu

Jobs mit Visualisierungen der beiden neuen iPad-Modelle

Update für iOS, neue Apps

Apple stellte zudem eine neue Version seines mobilen Betriebssystems vor, iOS 4.3. Die integrierte Nitro JavaScript Engine soll die Performance des Safari-Browsers verbessern. Erleichtert wird auch der WLAN-Austausch von iTunes-Inhalten zwischen mehreren mobilen Apple-Geräten. Mit iMovie wurde zudem eine Videobearbeitungssoftware für das iPad präsentiert. GarageBand ermöglicht das Musizieren auf dem Tablet-Rechner.

Über einen HDMI-Stecker, der mit dem Ladeport des iPad verbunden wird, können künftig auch Videos mit einer Auflösung bis zu 1080p über den Fernseher abgespielt werden. Als weiteres Accessoire wurden magnetische iPad-Hüllen gezeigt, die das Retina-Display reinigen.

Jobs spricht von „Post-PCs“

Jobs ließ während der Keynote immer wieder Spitzen gegen Apples Mitbewerber los und erklärte zum Abschluss das Geheimnis von Apples Erfolg: „Es liegt in Apples DNA, dass Technologie allein nicht reicht. Unsere Mitbewerber sehen in diesem Feld den nächsten PC-Markt. Das ist nicht der richtige Ansatz. Diese Geräte sind Post-PCs, die leichter handzuhaben sein müssen als PCs und intuitiver.“

Jobs streute auch immer wieder Unternehmenszahlen in seine Präsentation ein: Insgesamt seien bisher 100 Millionen iPhones verkauft worden. Der Konzern habe inzwischen 200 Millionen zahlende Kunden auf seiner Downloadplattform iTunes für Geräte wie das iPhone-Handy, iPad und die iPod-Player. Und die Softwareplattform App Store habe inzwischen 350.000 Programme, deren Entwicklern Apple bereits zwei Milliarden Dollar ausbezahlt habe.

Spekulationen über Jobs’ Gesundheitszustand

Im Vorfeld des Events gab es genauso viel Spekulation darüber, ob Jobs bei der Präsentation anwesend sein würde, wie darüber, welche Geräte vorgestellt werden könnten. Jobs nimmt seit Ende Jänner krankheitsbedingt eine Pause vom operativen Tagesgeschäft. Apple äußerte sich bisher nicht zu Jobs Gesundheitszustand und heizte damit die Spekulationen über seine wichtigste Führungskraft nur weiter an. Der Firmengründer hat eine Krebserkrankung und eine Lebertransplantation hinter sich. Auf Fotos in der US-Boulevardpresse schien er zuletzt geschwächt. Bei der Präsentation am Mittwoch wirkte er aber vital. Die Aktien des Elektronikkonzerns legten um 0,8 Prozent zu.

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