Doktorvater distanziert sich von Guttenberg

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Der Doktorvater des deutschen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) geht auf Distanz zu seinem früheren Doktoranden.

„Die in der Promotionsschrift von Herrn zu Guttenberg entdeckten, mir unvorstellbaren Mängel sind schwerwiegend und nicht akzeptabel“, hieß es in einer Erklärung des emeritierten Bayreuther Jusprofessors Peter Häberle, die gestern auf der Website der Universität veröffentlicht wurde.

Häberle wie auch die Hochschule waren zu weiteren Stellungsnahmen nicht zu erreichen. Zuvor hatten verschiedene Medien schon aus der Erklärung zitiert.

„Aberkennung notwendige Folge“

Die Mängel widersprächen dem, was er als gute wissenschaftliche Praxis seit Jahrzehnten vorzuleben bemüht gewesen sei, so Häberle. "Die Aberkennung des Doktortitels war die notwendige Folge." Der Doktorvater räumte ein, in seiner „ersten spontanen und letztlich zu vorschnellen Reaktion“ das Ausmaß der Mängel nicht abgesehen zu haben.

Protestbrief an Merkel

Mit einem offenen Brief hatten zuvor Tausende Doktoranden dagegen protestiert, dass die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) trotz der Plagiatsaffäre weiter an Guttenberg festhält. Das Schreiben mit mehr als 20.000 Unterschriften wurde im Berliner Kanzleramt übergeben. Die deutsche Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) zeigte Verständnis für die Verärgerung der Akademiker.

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Bei Vorarlberger abgeschrieben?

Guttenberg soll Teile seiner Dissertation auch von einem Vorarlberger Juristen abgeschrieben haben. Er habe viele Absätze von ihm übernommen, bestätigte der Dornbirner Anton Schäfer.

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