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Realitätsnäher durch Anpassung

Die Konsumgewohnheiten der Österreicher befinden sich in einem ständigen Wandel. Mit Jänner 2011 veränderte die Statistik Austria daher wieder den Warenkorb des Verbraucherpreisindex (VPI), der in Österreich die Inflation misst. „Die Österreicher gehen heute zum Beispiel mehr außer Haus essen“, sagte Josef Auer von der Statistik Austria am Montag vor Journalisten.

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Wegen mangelnder Nachfrage wurden unter anderem Farbnegativfilme, CD-Rohlinge, Spannteppiche und Kaffeefiltertüten aus dem Warenkorb entfernt. Neu im VPI wegen steigender Bedeutung sind unter anderem Holzpellets, Navigationsgeräte und Pflegeplätze für Senioren. Weiters aufgenommen wurden das Frühstück im Kaffeehaus sowie Mittagsmenüs beim Italiener und Asiaten. Ersetzt wurden unter anderem die Filterkaffeemaschine durch die Kapselmaschine sowie der Weinbrand durch Rum.

Jährliche Aktualisierung

Bis dato wurden die Waren und Dienstleistungen alle fünf Jahre verändert und neu gewichtet. Ab heuer wird der Warenkorb aber jährlich aktualisiert. Stärker gewichtet wurden im VPI 2010 im Vergleich zu 2005 Restaurant- und Hotelausgaben sowie die Kosten für Wohnung, Wasser und Energie. Schwächer gewichtet wurden die Ausgaben für Verkehr und Nachrichtenübermittlung.

Fast 800 Waren und Dienstleistungen

Im Warenkorb befinden sich seit heuer 791 Positionen, 80 wurden im Rahmen der Revision neu aufgenommen, 59 ausgelistet und 50 durch ähnliche Waren und Dienstleistungen ersetzt. Um die Konsumgewohnheiten der Österreicherinnen und Österreicher abschätzen zu können, wurden zwischen Ende April 2009 und Anfang Mai 2010 rund 6.500 Haushalte befragt. Diese wurden bei der Revision und Neugewichtung des Warenkorbs berücksichtigt.

Individuelle Inflation immer anders

Das Problem, das sich trotz der Umgewichtung für den Einzelnen stellt, ist damit allerdings nicht behoben. Es gibt quasi nicht nur eine Inflation. Sie fällt je nach Einkäufen für jeden anders hoch oder niedrig aus. Wer etwa mehr billiger gewordenes Fleisch einkauft und etwa kein Auto hat (Stichwort Preistreiber Treibstoff), dessen „persönliche“ Inflation wird niedriger als der Durchschnitt ausfallen.

Die Inflationsrate stieg im Jänner auf 2,4 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit Oktober 2008. Im Dezember betrug sie 2,3 Prozent. Die Hälfte der Inflationsrate ist durch teureres Tanken und Wohnen verursacht - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

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