„Ich liebe die Musik“
Seit Freitagabend steht Österreichs Kandidatin für den diesjährigen Eurovision Song Contest fest: Nadine Beiler konnte sich mit ihrem Song „The Secret Is Love“ bei der Vorausscheidungsshow „Düsseldorf, wir kommen!“ gegen neun weitere Kandidaten durchsetzen.
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In einer ersten Runde hatten sich neben der im engen Glitzerkleid und mit Pagenhaarschnitt auftretenden 20-jährigen Tirolerin auch Trackshittaz/Lukas Plöchl und Klimmstein feat. Joe Sumner für ein Stechen qualifiziert. Dort mussten sie ihre jeweilige Nummer abermals vortragen und sich erneut dem Votum des Publikums stellen. Hieraus ging Beiler dann als Siegerin hervor.

ORF/Milenko Badzic
Nadine Beilers Auftritt bei „Düsseldorf, wir kommen!“
„Jetzt muss ich erst mal entspannen - die vergangenen Tage waren unheimlich anstrengend“, sagte Beiler nach der Show über ihre Zukunftspläne. Sie sei jedenfalls überwältigt von ihrem Sieg, zumal die Entscheidung, ob man sie oder einen der Konkurrenten wähle, schließlich eine reine Geschmacksfrage gewesen sei.
„The Secret Is Love“ beschrieb Beiler als „klassische Soulballade, die sich von a cappella bis zum großen Schlusschor entfaltet“. Im Vorfeld der Show hatte sie erklärt: „Ich liebe die Musik, ich liebe mein Land und möchte mit Qualität und meiner Stimme Europa überzeugen.“
Mit Lederhose auf Platz zwei
Auch Beilers Konkurrenten hatten sich im Vorfeld noch selbstgewusst gezeigt. „Wir sind die Einzigen, die nicht auf der Bühne schlafen“, hatte Trackshittaz-Frontmann Plöchl verkündet und es gemeinsam mit seinem Partner Manuel Hoffelner immerhin ins Stechen der besten drei und dort auf Platz zwei geschafft. Dafür legten sich die beiden Oberösterreicher bei ihrem Hit „Oida Taunz!“ entsprechend ins Zeug und fuhren nicht nur Lederhose und Quetschen, sondern auch einen echten Traktor auf.
Ebenfalls noch aufs Stockerl schafften es die Steirer Klimmstein, die sich den Sting-Sohn Joe Sumner als Unterstützung für „Paris, Paris“ geholt hatten. „Wir gehen jetzt mit Alkbottle was trinken“, sagte Frontmann Horst nach der Show gegenüber der APA, um so das Beste aus dem verpassten Sieg zu machen.
Zufrieden zeigte sich ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz. Das Showkonzept für die Suche nach dem besten Kandidaten habe sich als die richtige Entscheidung erwiesen. Es habe sich gezeigt, welch enormes Potenzial sich in den vergangenen Jahren seit „Starmania“ und „Helden von morgen“ in der österreichischen Popmusik entwickelt habe.
2007 „Starmania“ gewonnen
Für die 20-jährige, im Tiroler Inzing aufgewachsene Beiler handelt es sich nicht um den ersten Erfolg auf heimischen Bühnen. Ihren großen Durchbruch feierte sie am 27. Jänner 2007, als sie überraschend die dritte Staffel der Castingshow „Starmania“ für sich entscheiden konnte. Noch im gleichen Jahr erschienen die ersten Singles „Alles was du willst“ und „Was wir sind“ sowie das Album „Komm doch mal rüber“.
Nach dem Abschluss der Matura folgte für Beiler zudem ein längerer Aufenthalt in Los Angeles, um sich als Sängerin weiterzubilden.
Der weitere Fahrplan
Beiler muss nun am 3. Mai zur ersten Probe in Düsseldorf antreten. Im Kampf um einen Finalplatz muss sie sich schließlich am 12. Mai gegen Schweden, Bosnien-Herzegowina, Ukraine, Zypern, Slowakei, Niederlande, Moldawien, Belgien, Israel, Mazedonien, Dänemark, Weißrussland, Bulgarien, Lettland, Estland, Rumänien, Slowenien und Irland durchsetzen. Die zehn besten Länder der beiden Halbfinali sind im Finale am 14. Mai dabei. Bereits fix qualifiziert sind Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien.
Für Österreich sind die Teilnahmen am Song Contest nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Nur einmal konnte Udo Jürgens 1966 mit „Merci, Cherie“ den ersten Platz erringen. Negativrekordhalter sind die Interpreten der Jahre 1981 (Marty Brem), 1984 (Anita), 1988 (Wilfried) und 1991 (Thomas Forstner), die auf dem letzten Platz landeten. 2007 schied Eric Papilaya mit „Get A Life - Get Alive“ bereits im Semifinale aus, er wurde dort Vorletzter mit vier Punkten. Auch 2005 scheiterte Österreich schon im Semifinale. 2006, 2008, 2009 und 2010 wurde auf eine Teilnahme verzichtet.
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