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Bettenmangel und Fußballnotquartier

Rund zehn Wochen vor dem großen Ereignis steigt die Anspannung in Düsseldorf gewaltig. Die Stadt wird als Austragungsort des Eurovision Song Contest (ESC) 2011 in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken. Entgegen früheren Meldungen nehmen nun doch 43 Länder am diesjährigen Grand Prix teil.

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Vor allem finanzielle Gründe gaben gegenüber Hannover und den weiteren Mitbewerbern Berlin und Hamburg den Ausschlag, wie der federführende NDR mitteilte. Im Internetforum zu dem Gesangswettbewerb sorgte die Entscheidung für teils wütende Proteste.

Der genaue Austragungsort sorgte im Vorfeld schon für einiges Kopfzerbrechen: Für den Wettbewerb muss der Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf für mehrere Spiele übersiedeln. Mangels einer geeigneten Location in der Nähe wird von Schweizer Spezialisten extra für drei Spiele ein provisorisches Stadion gleich neben der Arena gebaut, das 20.000 Zuschauer fassen soll. In Berlin hätte der ehemalige Flughafen Tempelhof Austragungsort sein sollen, in Hamburg und Hannover jeweils die Messehallen.

Privatquartiere gegen Bettenmangel

Gegen den Bettenmangel setzt die Stadt Düsseldorf nun auf die Hilfe ihrer Bürger. Über eine eigens eingerichtete Privatzimmerbörse im Internet seien derzeit rund 1.000 Schlafplätze im Angebot, sagte die Geschäftsführerin der Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH, Eva-Maria Illigen-Günther. Die Hotels in der Innenstadt seien für die Zeit des Musikwettbewerbs im Mai bereits nahezu ausgebucht. Sollten die von Hotels und Privatleuten bereitgestellten Betten nicht reichen, erwägt die Stadt, eine Zeltstadt zu errichten.

Die Kapazität der Düsseldorfer Hotels liegt bei etwa 23.400 Betten. Alleine zum Song-Contest-Finale am 14. Mai werden 35.000 Zuschauer in der Esprit-Arena erwartet. Hinzu kommen in den Tagen davor die Zuschauer zur Generalprobe und den „ESC“-Halbfinalrunden. Zeitgleich findet zudem die Verpackungsmesse Interpack (12. bis 18. Mai) in Düsseldorf statt. Sie hatte beim letzten Mal vor drei Jahren fast 180.000 Besucher angelockt.

Detailplanung der Baustellen

Auch in puncto Baustellen geht die Detailplanung für den ESC voran. Die Stadt rechnet jetzt nur noch mit rund einem Dutzend Baustellen im Mai - ursprünglich sollten es dreimal so viele sein. Die großen Bauprojekte - darunter die 650 Millionen Euro teure U-Bahn-Strecke in der City - sollen aber weitergehen.

Die Verantwortlichen der Stadt verstehen die Baustellen als „Ausdruck der Dynamik, des Wachstums und der Investitionstätigkeit“ und wollen damit auch bei den internationalen Song-Contest-Gästen werben. Für Reklame soll auch ein Teil der insgesamt eineinhalb Kilometer langen Baustellenzäune zur Verfügung stehen.

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