Deutliche Erholung der Branche
Der dänische Schifffahrts- und Ölkonzern A.P. Moeller-Maersk hat 2010 die Krise hinter sich gelassen und einen Rekordgewinn eingefahren. Der Aufschwung im Containergeschäft habe der Gruppe nach Verlusten 2009 ihr bisher bestes Spartenergebnis beschert, teilte die weltgrößte Container-Reederei am 23. Februar mit.
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In diesem Jahr werde der Nettogewinn der gesamten Unternehmensgruppe aber trotzdem unter den 2010 erzielten 28,2 Mrd. Dänischen Kronen (3,78 Mrd. Euro) liegen.
Grund dafür ist hauptsächlich das Erdölgeschäft mit einer voraussichtlich niedrigeren Fördermenge als im Vorjahr und Unsicherheiten bei der Preisentwicklung. 2009 hatte Maersk auf Grund der Wirtschaftskrise noch einen Verlust von 736 Mio. Euro ausgewiesen. Ihren Aktionären will die dänische Reederei nach dem Gewinnsprung über Markterwartungen nun eine Dividende von 1000 Kronen (rund 134 Euro) je Anteilsschein zahlen.
Optimistische Prognose
Die Reederei erwartet in diesem Jahr einen weiteren Anstieg der weltweiten Nachfrage nach auf dem Seeweg transportierten Containern von bis zu acht Prozent. Vor allem auf den Routen zwischen Asien und Europa werde allerdings auch das Angebot deutlich zunehmen, teilte der Konzern mit. Erst kürzlich hatte Moller-Maersk Konzern eine milliardenschwere Investition in die Flotte bekannt gegeben.
Der koreanische Schiffsbauer Daewoo erhielt einen Auftrag zum Bau von zehn gigantischen Container-Schiffen im Volumen von rund 1,4 Mrd. Euro. Außerdem besteht eine Kaufoption für 20 weitere Frachtschiffe der „Triple-E“-Klasse.
Welthandel springt wieder an
Sie werden über eine Kapazität von 18.000 Standardcontainern (TEU) je Schiff verfügen. Derart gewaltigen Dimensionen hat es in der Frachtschifffahrt bisher nicht gegeben. Die größten Frachter der Moller-Maersk-Gruppe, die „Emma Maersk“ und ihre sieben Schwesterschiffe, können um die 15.000 TEU transportieren. Die neuen Ozeanriesen sollen mehr als 400 Meter lang und fast 60 Meter breit sein.
„Wir haben einfach gute Arbeit geleistet", kommentierte Konzernchef Nils Smedegaard das Ergebnis für 2010. „Es war vor allem der Aufschwung des Welthandels, der sie wieder nach oben gebracht hat“, befand dagegen ein Analyst der dänischen Sydbank. Insgesamt hat sich das Geschäft mit Containerfracht auf dem Seeweg wieder deutlich erholt.
Das Volumen des Welthandels hat sich, trotz mehrerer Wirtschaftskrisen, nach Daten der Welthandelsorganisation (WTO) seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Und es gibt keine Hinweise, dass dieses dynamische Wachstum abbrechen könnte. Im Gegenteil: China und andere asiatische Nationen nehmen immer neue Produkte in ihr Programm auf, um sie den Industrienationen zu verkaufen.
Frachtschifffahrt profitiert
Die Schifffahrt ist gleichzeitig Voraussetzung und Profiteur dieser Entwicklung. Mehr Welthandel heißt: Mehr und größere Schiffe, riesige Häfen, explosionsartiges Wachstum des Güterverkehrs. Der positive Trend dürfte sich 2011 fortsetzen. So soll der weltweite Containerumschlag in diesem Jahr um 9,5 Prozent auf 567 Millionen TEU steigen. Die Frachtraten, die Preise für den Schiffstransport, haben ihre Tief schon längst hinter sich gelassen und sich - je nach Schiffsgröße und Fahrtgebiet - teilweise verdoppelt.
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