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Elektronik immer noch Gewinnbringer

Im vergangenen Jahr hat der Einzelhandelskonzern Metro seinen Umsatz um 2,6 Prozent auf 67,3 Milliarden Euro gesteigert. Starke Bringer sind nach wie vor die Elektronikketten Saturn und Media Markt. Die beiden Töchter sollen weiter gegeneinander konkurrieren - aber ihr Profil überprüfen.

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Auf dem Kernmarkt Deutschland sank der Umsatz des Metro-Konzerns, der zugleich der größte deutsche Einzelhändler ist, im vergangenen Jahr. In Deutschland nahm Metro laut Unternehmensangaben 26,1 Milliarden Euro ein, 1,4 Prozent weniger als 2009. Das führte das Unternehmen darauf zurück, dass es sein Geschäft mit Tabak und Telefonkarten reduziert habe. Außerdem hätten sich Eis und Schnee im Dezember negativ auf das Weihnachtsgeschäft ausgewirkt.

Der laut Metro erfolgreichste Teilbereich des Konzerns waren 2010 die Elektronikketten Media Markt und Saturn. Ihr Umsatz sei insgesamt um 5,6 Prozent auf 20,8 Milliarden Euro gestiegen.

Konzern hofft auf Rekordergebnis

Metro erwartet für 2010 nach eigenen Angaben einen Gewinn vor Steuern von 2,3 Milliarden Euro. „Dies wäre ein Rekordergebnis für unser Unternehmen“, so Metro-Chef Eckhard Cordes. Den endgültigen Geschäftsbericht mit den genauen Zahlen für 2010 wollen die Düsseldorfer am 22. März vorstellen.

Für die Positionierung von Saturn und Media Markt soll künftig neben den Neustrukturierungen an der Geschäftsspitze von Media/Saturn (Horst Norberg folgte mit Jahreswechsel auf den bisherigen Chef Roland Weise) zwei Markenverantwortliche die Profile der Ketten schärfen. Für Saturn übernehmen Jaroslaw Drabarek und Pieter August Haas, seit 2008 Mitglied der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding, diese Aufgabe. Für Media Markt sind es Joachim Roesges und Michael Rook.

Töchter „unabhängig voneinander geführt“

70.000 Mitarbeiter beschäftigen Media Markt und Saturn in Deutschland. Allerdings, so will man es auch für die Zukunft, wird jeder Geschäftsführer der Submarken für Sortiment, Preisgestaltung, Personal und Marketing selbst verantwortlich zeichnen. „Media Markt und Saturn werden unabhängig voneinander geführt und stehen im Wettbewerb zueinander“, verkündete man erst wieder zum Jahreswechsel.

Dritte Marke für Internethandel?

Die Media-Saturn-Holding will laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ zudem mit einer neuen, dritten Marke im Internethandel Fuß fassen. Auf einem Treffen am kommenden Freitag wollen laut Zeitung die MSH-Gesellschafter eine strategische Wende einläuten. Sowohl Mehrheitseigentümer Metro (75 Prozent der Anteile), als auch die Gründerfamilien stünden hinter diesem Vorhaben. Ein Sprecher der Media-Saturn-Holding wollte den Bericht auf nicht bestätigen: „Wir kommentieren grundsätzlich keine Marktgerüchte“, hieß es.

Laut Zeitung solle eine dritte Marke entstehen, ein eigenständiger Web-Shop, simpel und günstig, als interne Konkurrenz zu Media-Markt und Saturn, die seit langem ohne erkennbaren Erfolg an einem komplexen Multichannel-Vertrieb arbeiten würden. Verhandelt werde bereits über einen Einstieg beim schnell wachsenden Internethändler „Redcoon“, der 2003 von einem ehemaligen Media-Markt-Geschäftsführer in Aschaffenburg gegründet worden war.

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