Südsudan erwägt Gründung neuer Hauptstadt
Der Südsudan, der im Juli ein eigenständiger Staat werden soll, erwägt die Gründung einer neuen Hauptstadt. Ein Regierungskomitee werde das Projekt prüfen, erklärte der südsudanesische Informationsminister Barnaba Marial Benjamin heute. Die Idee sei, eine Hauptstadt zu haben, die dem neu gegründeten Staat entspreche. Bisher ist Juba die Hauptstadt der halbautonomen Region.
In einer Volksabstimmung hatten die Südsudanesen mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeit vom Norden gestimmt. Für morgen wurde die Bekanntgabe des offiziellen Endergebnisses erwartet. Das entstehende Land ist von 22 Jahren Bürgerkrieg mit dem Norden gezeichnet und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.
Probleme mit Wasser und Strom
„Es ist gut, Träume zu haben, eine neue Hauptstadt für unsere neue Nation zu gründen“, sagte ein Händler aus Juba nach der Ankündigung des Informationsministers. „Ich denke, es wäre gut, eine Hauptstadt im Zentrum des Landes zu haben.“
Andere Einwohner der bisherigen Hauptstadt zeigten sich dagegen skeptisch. „Wir haben Probleme mit dem Wasser, mit der Kanalisation und der Elektrizität in Juba, dennoch ist es der am weitesten entwickelte Ort im Südsudan“, sagte ein Student. „Ich denke, es wäre besser, die Anstrengungen auf diese Stadt zu konzentrieren, anstatt Geld für einen neuen Ort auszugeben.“