BUWOG-Beschuldigter Plech will Immobilien verkaufen
Der Immobilienmakler Ernst Karl Plech, gegen den in der BUWOG-Affäre neben Karl-Heinz Grasser und Walter Meischberger ermittelt wird, wolle offenbar seine Liegenschaften in Wien verkaufen, berichtet die „Presse“ (Samstag-Ausgabe). Plechs Anwalt Michael Rami stellt gegenüber der Zeitung klar, Plech habe „weder Anlass noch Plan“, seinen in Wien bestehenden Lebensmittelpunkt aufzugeben.
Plech habe sich für seine Liegenschaft im 2. Wiener Gemeindebezirk schon im Oktober 2010 im Grundbuch eine „Rangordnung für die Veräußerung“ eingetragen, so die „Presse“. Dadurch sei die Liegenschaft ein Jahr lang vor Zugriffen blockiert, ein Gericht brauche einen Beschluss zur Aufhebung. Seinen Anteil an einem Zinshaus im 2. Bezirk soll Plech laut Zeitung schon veräußert haben.
Geschäft geht offenbar nicht gut
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, Thomas Vecsey, will die Spekulationen nicht kommentieren. Dass Plech Immobilien verkaufe, um Österreich zu verlassen, könne er sich nicht vorstellen. Plech kooperiere mit den Behörden, so habe er seinen Australien-Aufenthalt, von dem er seit Freitag wieder zurück ist, auch gemeldet, obwohl er das nicht hätte tun müssen, sagt Vecsey.
Insider würden davon ausgehen, dass Plech vor allem Kassa mache, so die Zeitung. Seine Anwälte, die der Makler seit eineinhalb Jahren wegen der BUWOG-Affäre beschäftigt, dürften einiges kosten. Das Maklergeschäft werde immer schwieriger, von großen lukrativen Deals sei nichts bekannt. Und Plechs mit Grasser im Sommer 2009 gegründete Immobilienfirma GPS „köchelt auf Sparflamme“.
Vorwürfe dementiert
Der frühere BUWOG-Aufsichtsratschef und BIG-Aufsichtsrat Plech, Vertrauter von Ex-Finanzminister Grasser, wird in den BUWOG-Ermittlungen als Verdächtiger geführt. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Untreue. Beim BUWOG-Verkauf hatten Meischberger und der Lobbyist Peter Hochegger von der siegreichen Immofinanz eine Vermittlungsprovision von 9,6 Mio. Euro erhalten. Das Geld landete über Umwege in Liechtenstein auf den drei Konten „Natalie“, „Karin“ und „Walter“.
Laut Medienberichten soll Plech laut angeblichen Aussagen Meischbergers beim Konto „Karin“ zeichnungsberechtigt gewesen sein. Der Makler Plech soll auch eine Provision von über 600.000 Euro für die Vermittlung der Übersiedelung des Handelsgerichtes und anderer Abteilungen des Justizministeriums in den Wiener City Tower erhalten haben. Plech selber hat immer alle Vorwürfe dementiert. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.