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Hauptbestandteile Fett und Zucker

Eine US-Amerikanerin zieht gegen den Süßwarenriesen Ferrero vor Gericht. Dieser betreibe irreführende Werbung für seinen Brotaufstrich Nutella, behauptet die Kalifornierin und Mutter eines vierjährigen Sohnes. Sie sei „entsetzt“ gewesen, als sie erfahren habe, dass Nutella nicht „gesund und nahrhaft“ sei, sondern viel Zucker und einen „gefährlich hohen Anteil gesättigten Fetts“ enthalte, heißt es in der Klageschrift.

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Darin fordert sie von dem Lebensmittelkonzern Ferrero Entschädigungen für alle US-Bürger, die seit dem Jahr 2000 einmal oder mehrfach Produkte von Nutella gekauft haben. Athena Hohenberg begründete ihre Klage damit, dass Nutella damit werbe, zu einer „ausgeglichenen Ernährung“ beizutragen. Damit würden Verbraucher in die Irre geführt. Sie fordert in ihrer Klage daher auch, dass Nutella seine Werbung ändert.

Nutella wird in der Werbung neben frischen Früchten, Vollkornbrot und Fruchtsaft als Teil eines „köstlichen und gleichzeitig ausgewogenen Frühstücks“ dargestellt. Ein TV-Spot zeige auch eine Mutter, die ihren „glücklichen, gesunden Kindern“ Nutella zu essen gebe, heißt es in der Klageschrift.

Klage: Nutella fördert Fettleibigkeit

„Nutella (...) beinhaltet 70 Prozent gesättigtes Fett und verarbeiteten Zucker“, heißt es in der Klage. „Beide Inhaltsstoffe tragen signifikant zum alarmierenden Anstieg der Fettleibigkeit unter Kindern in den USA bei, die zu lebenslangen Gesundheitsproblemen führen kann.“ Elise Titan, eine Sprecherin des Konzerns, sagte gegenüber dem „Wall Street Journal“, dass der Konzern voll und ganz hinter den Werbebotschaften stehe.

Hohenberg fordert laut dem US-Nachrichtenportal The Globe and Mail, dass Nutella nicht länger als „gesund“ und „nahrhaft“ beworben wird und dass Ferrero eine „korrigierende Werbekampagne“ erstellt. Weiters verlangt sie die Kompensation „aller Gelder, die durch den Verkauf von Nutella durch gesetzwidrige, unfaire und/oder unaufrichtige Wettbewerbshandlungen ungerechtfertigterweise erlangt worden sind“.

Nutella light „schmeckt einfach ekelhaft“

Nutella hatte vor Jahren versucht, eine Light-Variante seines Aufstrichs mit weniger Fett und Zucker auf den Markt zu bringen. Der Versuch scheiterte kläglich. „Wir haben im Labor versucht, ‚Nutella light‘ oder Kinder-Schokolade mit viel weniger Zucker und Fett zu fabrizieren, aber wir schaffen es nicht: Es schmeckt einfach ekelhaft“, sagte ein Ferrero-Manager. Leichte Schokolade sei Betrug am Kunden.

Taco Bell: Womit sind Burritos gefüllt?

In den USA gibt es häufig Klagen gegen Lebensmittelhersteller. Erst vor einer Woche wurde die US-Fast-Food-Kette Taco Bell geklagt. Die als Rindfleisch bezeichneten Bestandteile in Burritos und anderen mexikanischen Produkten seien alles andere als 100 Prozent Rindfleisch, heißt es in der Klage. Vielmehr sei das Fleisch mit Hafer und ähnlichen Zusätzen gestreckt. Das Unternehmen wies die Vorwürfe als haltlos zurück.

Konkurrent McDonald’s sollte einmal mehrere Millionen zahlen, weil heißer Kaffee einer Frau Verbrennungen zugefügt hatte. Generell sind Raucher-, Asbest- und Brustimplantatklagen sowie Klagen gegen Autohersteller und Pharmaunternehmen in den USA ein Milliardengeschäft. Besonders lukrativ sind Produkthaftungsklagen.

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