„Freiwillig passiert da sonst nicht viel“
In Österreich ist die Diskussion über eine Frauenquote in Führungspositionen wieder losgebrochen. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) will in einem ersten Schritt die Unternehmen zur freiwilligen Selbstverpflichtung anhalten. Den Grünen geht dieser Vorschlag aber zu wenig weit.
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Die Grünen forderten am Dienstag eine gesetzliche Frauenquote von 40 Prozent für Aufsichtsräte. „Freiwillig passiert da sonst auch die nächsten Jahre nicht viel“, so Frauensprecherin Judith Schwentner in einer Aussendung. Schwentner kritisierte, dass der Frauenanteil mit sieben Prozent deutlich unter dem EU-Schnitt von elf Prozent liege.
Als Vorbild sieht sie Norwegen, wo die Einführung einer gesetzlichen Quote für Frauen in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen für einen Anstieg von sieben Prozent im Jahr 2004 auf 42 Prozent im Jahr 2009 gesorgt habe.
Schieder: „Überlegungen richtig“
Auch SPÖ-Finanzstaatssekretär Andreas Schieder hält die Überlegungen der EU-Kommissarin Viviane Reding „für sehr interessant und richtig“. Im Bemühen um die Umsetzung einer Frauenquote unterstütze er Heinisch-Hosek voll und ganz. „Wenn es hier zu einer gemeinsamen europäischen Vorgangsweise kommt, wäre das natürlich besonders begrüßenswert, weil das bedeuten würde, dass Ausreden wegfallen.“
SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm ortet einen EU-weiten steigenden Druck auf Unternehmen und Parteien. Über die derzeit heftig geführte Diskussion in Deutschland zeigt sie sich erfreut. Damit komme auch in Österreich wieder Bewegung in die Debatte, so Wurm in einer Aussendung. Den Vorschlag, eine freiwillige Selbstverpflichtung als ersten Schritt einzuführen, begrüßte sie.
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