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Zum zweiten Mal Zahlen veröffentlicht

Die schwedische Möbelkette Ikea hat im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz anhaltender Krisenfolgen und großer Probleme in Russland wieder einen Rekordgewinn eingefahren. Wie das Unternehmen Mitte Jänner in Helsingborg mitteilte, stieg der Nettogewinn 2009/2010 (31. August) um 6,1 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro.

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Verluste in Russland belasteten das Ergebnis mit umgerechnet 670 Millionen Euro. Deutschland war mit 46 von weltweit 280 Ikea-Häusern und dem höchsten Umsatz weiterhin der wichtigste Markt für die Möbelkette. Beim Umsatz legte Ikea um 7,7 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro zu. Das stark verschachtelte Familienunternehmen ist nicht an der Börse notiert und hat im letzten Herbst zum ersten Mal überhaupt Gewinnzahlen veröffentlicht. Konzernchef Mikael Ohlsson stufte das abgelaufene Geschäftsjahr als „gut trotz einer schwierigen Marktsituation“ ein.

„In Russland systematisch betrogen“

Unter anderem wegen umstrittener Kosten für Stromlieferungen in St. Petersburg musste Ikea Wertberichtigungen über 670 Millionen Euro vornehmen. Ikeas Gründer und Haupteigner Ingvar Kamprad (84) hatte öffentlich geklagt, dass sein Unternehmen in Russland von Lieferanten und Behörden systematisch betrogen worden sei.

197 Millionen Ikea-Kataloge

Kamprad gilt mit einem geschätzten Vermögen von über 20 Milliarden Euro als einer der reichsten Menschen der Welt. Der jährlich in 29 Sprachen erscheinende Ikea-Katalog erreicht eine Gesamtauflage von 197 Millionen Exemplaren. Der Nettogewinn hat sich nach Unternehmensangaben seit 2003 mehr als verdoppelt und ist in allen folgenden Jahren gestiegen.

Ohlsson sagte der Zeitung „Dagens Nyheter“ über die Probleme in Russland: „Es ging alles ein bisschen schnell. Jetzt haben wir auch eine neue Führung dort und glauben absolut an den russischen Markt.“ Neben China und Portugal verzeichnete Russland im vergangenen Geschäftsjahr die höchsten Umsatzzuwächse. Weltweit will Ikea im laufenden Geschäftsjahr mit sieben bis acht neuen Möbelhäusern einen etwas zurückhaltenderen Expansionstakt als bisher einlegen.

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