Vor 35 Jahren gegründet
Schwarzer Rollkragenpullover, ausgebeulte Jeans: Steve Jobs ist die lebende Ikone von Apple, er steht für das Unternehmen wie kein Zweiter. Er hat Apple vor 35 Jahren nicht nur gegründet, sondern nach wirtschaftlich schwierigen Zeiten auch wieder zum Erfolg geführt.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Mit 21 Jahren und einem Grundkapital von rund 1.300 US-Dollar starteten Jobs und sein Kumpel Steve Wozniak 1976 in einer Garage im kalifornischen Silicon Valley Apple Computer. Das erste Produkt war ein von Wozniak entworfener Heimcomputer-Bausatz, der unter dem Namen Apple I verkauft wurde.
Wozniak und Jobs hatten sich vorher bei Hewlett-Packard (HP) kennengelernt, wo Wozniak als Ingenieur an der Entwicklung eines wissenschaftlichen Taschenrechners beteiligt war. Wozniak war es auch, der Jobs Mitte der 1970er Jahre in den legendären Homebrew Computer Club der Universität Stanford in Kalifornien und damit in die Welt des frühen Personal Computing einführte.
Durchbruch mit dem Apple II
Den Durchbruch schaffte das Unternehmen 1977, als der ebenfalls von Wozniak entworfene Computer Apple II auf den Markt kam, ein Rechner mit vier Kilobyte RAM und eingebautem Grafikmodul. Dem Apple II folgten später die kompakten Macintosh-Computer, auch als mobile Version erhältlich, und Innovationen wie der Newton.
Der Erfolg währte allerdings nicht lange, bereits Anfang der 80er Jahre musste das Unternehmen eine Reihe von wirtschaftlichen Misserfolgen einstecken. 1983 gewann Jobs den ehemaligen Präsidenten von Pepsi Cola, John Scully, als beratenden Manager. Doch die Zusammenarbeit erwies sich als sehr schwierig.
Rücktritt 1985
Bereits 1985 trug der als eigenwillig und cholerisch geltende Jobs seinen Streit mit Scully öffentlich aus und warf ihm mangelnden technischen Sachverstand vor. Nach Kündigungen und Verlusten entschied der Apple-Vorstand, dass Jobs gehen müsse und Scully alleiniger Chef werden solle - ein Erlebnis, das den detailbesessenen Macher tief geprägt hat. Seit seiner Rückkehr an die Spitze des Konzerns hat er das Heft bei Apple fest in der Hand.
Erfolg mit iPod und iPhone
Als „Retter in der Not“ stellte sich Jobs 1997 als Interimschef zur Verfügung und versprach, Apple wieder zu einem „Mayor Player“ zu machen. Zwar brüskierte Jobs seine Fangemeinde mit einem Aktienverkauf an den Erzrivalen, Microsoft-Chef Bill Gates, doch bereits im ersten Quartal 1998 schrieb Apple nach langer Zeit wieder schwarze Zahlen, unter anderem Dank dem Erfolg des eiförmigen iMacs.
Mit dem Musikplayer iPod und dem Vertrieb digitaler Musik baute Jobs Apple schließlich in Richtung Dienstleister um, mit dem iPhone wagte sich der Konzern dann auch sehr erfolgreich ins hart umkämpfte Mobilfunkgeschäft. Die Zeiten, in denen Apple um sein Überleben kämpfen musste, sind mittlerweile lange vorbei. Der Börsenwert des Konzerns wuchs im vergangenen Jahr um 70 Prozent.
Letzter Rückzug vor zwei Jahren
Trotz schwerer Krankheiten ließ Jobs das Zepter bei Apple nie wirklich aus der Hand. 2004 erkrankte er an Bauspeicheldrüsenkrebs, 2009 bekam er eine neue Leber. Schon 2009 übernahm Geschäftsführer Tim Cook das Tagesgeschäft für Jobs, der selbst aber strategisch aktiv blieb. Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem letzten Rückzug am 15. Jänner 2009 nahm Jobs nun wieder aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit.
Links: