Bleibt Chef von Apple
Erneut zieht sich Apple-Chef Steve Jobs aus gesundheitlichen Gründen aus dem Tagesgeschäft von Apple zurück. Er will aber Chef von Apple bleiben. Erst im Herbst 2009 kehrte Jobs nach einer Lebertransplantation an die Spitze des Konzerns zurück. 2004 war er wegen Bauchspeicheldrüsenkrebs in Behandlung.
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Das Apple-Direktorium habe ihn auf seinen Wunsch aus medizinischen Gründen freigestellt, teilte Jobs am Montag in einer E-Mail an die Apple-Angestellten mit. Er bleibe jedoch CEO des US-Konzerns. Das Tagesgeschäft werde fortan von Chief Operating Officer (COO) Tim Cook übernommen. Jobs nannte keine konkreten Gründe oder einen erwarteten Zeitraum für seine Abwesenheit.
„Ich werde weitermachen als Chef und in wichtige strategische Entscheidungen für den Konzern eingebunden sein“, teilte Jobs weiter mit. „Ich liebe Apple so sehr, und ich hoffe, ich werde bald zurück sein“, so Jobs. In der Zwischenzeit bäten er und seine Familie darum, dass ihre Privatsphäre respektiert werde.
Krebs und Lebertransplantation
Jobs hatte sich zuletzt Anfang 2009 von der Apple-Spitze zurückgezogen, nachdem er 2008 massiv an Gewicht verloren hatte. Schon damals hatte Betriebschef Cook übernommen. Zuerst sagte Jobs, er habe eine Störung im Hormonhaushalt, erst im Juni 2009 wurde bekannt, dass Jobs eine neue Leber bekommen hatte. Im September 2009 zeigte sich Jobs stark abgemagert wieder bei einer Präsentation der neuesten Apple-Produkte auf der Bühne.
Im August 2004 hatte Jobs bekanntgegeben, dass er wegen Bauchspeicheldrüsenkrebs operiert wurde. Seitdem gab es immer wieder Spekulationen über seinen Gesundheitszustand, die sich stets auch auf den Aktienkurs von Apple auswirkten, da Jobs als treibende Kraft hinter vielen Apple-Innovationen gilt. Auch wurde diskutiert, wann ein Firmenchef die Öffentlichkeit über seinen Gesundheitszustand informieren muss.
Die „New York Times“ berichtet, die Gesundheitsprobleme würden mit der Lebertransplantation zusammenhängen. Wie bei vielen andere Patienten mit einer Spenderleber verursache bei Jobs das Immunsystem Schwankungen im Gesundheitszustand.
Gründer und Retter von Apple
Jobs hatte Apple 1976 zusammen mit Steve Wozniak gegründet. Nach einem internen Machtkampf verließ er das Unternehmen 1985. Nach seiner Rückkehr 1997 bewahrte er Apple vor dem drohenden finanziellen Ruin und führte es mit dem iPod, dem iPhone und jüngst dem Tablet iPad zu neuen Erfolgen. Derzeit feiert das Unternehmen ein Rekordquartal nach dem anderen, am Dienstag wurden die Zahlen für das Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft präsentiert, wobei allein der Gewinn von sechs Milliarden Dollar einen neuen Superlativ in der Apple-Geschichte darstellt.
Apple machte die Ankündigung von Jobs’ neuerlichem Rückzug an einem US-Feiertag, dem Martin Luther King Day, an dem die New Yorker Börse geschlossen hat.
Keine Präsentation mit Murdoch?
Für die kommenden Wochen wird die Vorstellung der nächsten iPad-Generation erwartet. Neue Apple-Produkte werden üblicherweise immer von Jobs selbst präsentiert. Dabei soll auch Rupert Murdochs neue iPad-Zeitung „The Daily“ gezeigt werden. Zuletzt wurde damit gerechnet, dass Murdoch und Jobs „The Daily“ gemeinsam am Mittwoch in San Francisco vorstellen. Später hieß es jedoch, die Präsentation müsse um einige Wochen verschoben werden, angeblich, weil Apple noch an der Abosoftware arbeitet.
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