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Giftige Pestizide eingesetzt

In den USA wird seit Monaten gegen die steigende Zahl der Bettwanzen gekämpft. Betroffen waren Hotels, Geschäfte und sogar das Gebäude der Vereinten Nationen. Die gegen die Blutsauger eingesetzten Pestizide wurden immer stärker, da andere kaum noch Wirkung zeigten. Neben New York waren Detroit und Philadelphia ebenfalls betroffen. Vor wenigen Wochen gab es auch in Paris Bettwanzenalarm.

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Mehr als 600 Plätze in Paris hätten allein in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres von Wanzen befreit werden müssen, so ein Gesundheitssprecher des Pariser Rathauses. Während Kammerjäger von einer rasanten Ausbreitung auch außerhalb der Hauptstadt sprachen, wies die Stadtverwaltung das Wort „Invasion“ vehement zurück. „2007 hatten wir zehn Anfragen pro Jahr. Jetzt sind es mehr als 100“, sagte der Schädlingsbekämpfer Reynald Boudet gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Aufmerksamkeit bekam des Thema, als zahlreiche Hotels von Wanzen befallen wurden und französische Medien darüber berichteten. Eines der Hotels musste nach Beschwerden von Gästen alle Teppiche und die gesamte Einrichtung loswerden. Die Tourismusbranche fürchtete Einbußen.

Geschäfte mussten schließen

In den USA wurde so stark auf chemische Mittel gegen die Bettwanze (Cimex lectularius) zurückgegriffen, dass die US-Umweltschutzbehörde EPA vor einer möglichen Gesundheitsgefährdung für Amateurschädlingsbekämpfer aufgrund von Reizungen der Augen und der Haut und vor einem erhöhten Krebsrisiko warnte. In einigen Fällen wurde auf Pestizide zurückgegriffen, die nur in der Landwirtschaft verwendet werden dürfen.

Die Wanzenplage war zeitweise so schlimm, dass einige Geschäftslokale deswegen vorübergehend geschlossen werden mussten. Mit einer 500.000 Dollar (fast 400.000 Euro) teuren Aufklärungskampagne sollte das Problem noch stärker ins Bewusstsein gerückt werden. Teuer wurde auch die Schädlingsbekämpfung. Je nach Größe des befallenen Hauses mussten bis zu 1.500 Dollar dafür aufgewendet werden.

Vernichtungsmittel verboten

Die Veränderung der Wohnungen und Einrichtungen, das Verschwinden von Ritzen und Spalten als Versteckmöglichkeiten und der früher heftige Einsatz von Pestiziden haben laut Wissenschaftlern zu einem Rückgang der Wanzenpopulation geführt. Insbesondere seit dem Verbot des Insektenvernichtungsmittels DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) 1972 aufgrund seiner schädlichen Wirkung auf wildlebende Tier begannen sich die Parasiten wieder rasant zu vermehren. Gegen Produkte, die statt DDT verwendet wurden, hätten die Wanzen zusehends Resistenzen entwickelt, sagen Wissenschaftler.

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