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Mehrere Explosionen

Feuer und Explosionen in einem Chemiebetrieb bei Rotterdam: Die niederländischen Behörden haben wegen des Großbrands am Mittwoch die höchste Alarmstufe ausgerufen. Während des Einsatzes zahlreicher Löschzüge mit mehr als 150 Feuerwehrleuten explodierten am Nachmittag auf dem Fabriksgelände in Moerdijk gefährliche Stoffe.

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Über dem brennenden Unternehmen Chemie-Pack, wo unter anderem giftige und ätzende Chemikalien verpackt werden, stiegen sichtbare schwarze Rauchwolken auf. Verletzt wurde nach Behördenangaben niemand.

Flammenball während einer Explosion einer Chemiefabrik

APA/EPA/Valerie Kuypers

Der riesiger Feuerball über dem Industriegebiet

Einsatzkräfte vermuteten, dass es sich bei den Explosionen um Speichertanks handelte, die jedoch nicht voll gefüllt gewesen seien. Das Feuer griff zeitweise auf benachbarte Firmengelände über. Auch Einsatzkräfte der Luftwaffe und Brandschutzpersonal einer Raffinerie des Ölkonzerns Shell halfen bei den Löscharbeiten.

Die Polizei nannte das Feuer am Abend „beherrschbar“, aber noch nicht völlig unter Kontrolle. Kurz danach flammte das Feuer aber wieder auf, offenbar war ein weiteres Gebäude in Brand geraten. In den Nachtstunden versuchte man, den Brand mit einen Schaumteppich zu löschen.

Keine Giftstoffe freigesetzt?

Entgegen ersten Befürchtungen seien trotz mehrerer Explosionen und schwarzer Rauchwolken keine Giftstoffe freigesetzt worden. Der Bürgermeister der Stadt, Wim Denie, sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Rauchwolke laut ersten Messungen keine giftigen Substanzen enthalte. Die Behörden hatten zuvor die höchste Alarmstufe ausgerufen.

Bewohner der Stadt Dordrecht und anderer umliegender Orte klagten über Atemprobleme und Gestank. Die Menschen in der Gegend wurden aufgerufen, auch in der Nacht Fenster und Türen geschlossen zu halten und möglichst nicht auf die Straße zu gehen.

Nachdem es am Abend zu regnen begann, wurde erwartet, dass die Rußpartikel zu Boden gehen. Landwirte wurden angehalten, ihr Vieh im Stall zu belassen. Die Zugsverbindung zwischen Dordrecht und Lage Zwaluwe wurde aus Sicherheitsgründen eingestellt, auch die Autobahnen A16 und A17 wurden geschlossen.

Ursache noch unbekannt

Das Feuer war gegen 14.30 Uhr aus bisher noch unbekannter Ursache ausgebrochen. Die Feuerwehr versuchte zu verhindern, dass die bis zu 40 Meter hohen Flammen auf weitere Lagerhallen übergreifen. In diesen werden große Mengen von giftigen Chemikalien gelagert.

Feuerwehr, Polizei und Umweltschützer hätten in der Großstadt Rotterdam Vorkehrungen für den Fall der weiteren Ausbreitung der Rauchwolken getroffen, teilte ein Behördensprecher mit. Das betroffene Unternehmen liegt etwa 45 Kilometer südlich von Rotterdam. Auch im rund 60 Kilometer Luftlinie entfernten Den Haag sowie in Amsterdam, das etwa 90 Kilometer nördlich vom Brandherd liegt, ergriffen die Behörden Vorsichtsmaßnahmen.

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