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Förderung mit hohem Aufwand

Europium, Neodym, Scandium und Cer werden sie im chemischen Periodensystem der Elemente genannt. Gemeinsam mit zwölf weiteren Metallen zählen sie zur Gruppe der „seltenen Erden“. Wirklich selten sind diese Metalle mit wenigen Ausnahmen aber nicht. Knapp werden sie vor allem aufgrund der gedrosselten Exporte aus China.

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Entdeckt wurden die Bodenschätze Ende des 18. Jahrhunderts in Schweden. Sie kamen in seltenen Mineralien vor und wurden als Oxide (Sauerstoffverbindung, früher auch „Erde“ genannt) isoliert. Daher stammt der Begriff „seltene Erden“. Die Grundstoffe selbst sind nicht selten, einige kommen sogar häufig vor.

Während das kurzlebige, radioaktive Element Promethium in der Erdkruste wirklich selten vorkommt, sind Neodym und Cer häufiger zu finden. Schwieriger ist allerdings die Förderung, die mit einem hohen Aufwand verbunden ist, denn die Metalle kommen nicht in großen Mengen vor.

Schädliche Randprodukte

In manchen Fällen sind sie auch Nebenprodukte anderer Mineralien. So plant etwa das Unternehmen Greenland Minerals & Energy in Grönland, „seltene Erden“ im Umfang von jährlich 20.000 Tonnen pro Jahr als Nebenprodukt der Uranförderung zu gewinnen.

Einige der Metalle sind zum Teil selbst giftig. Problematisch bei der Förderung ist auch, dass schädliche Randprodukte anfallen können. So werden etwa die Rohstoffe mit Säuren aus Bohrlöchern ausgewaschen. Zurück bleibt giftiger Schlamm.

Vom Laser bis zum Handy

Die Elemente der „seltenen Erden“ haben außergewöhnliche Eigenschaften und gelten etwa für Metalllegierungen und Spezialgläser als unentbehrlich. In vielen Schlüsseltechnologien spielen sie daher eine wichtige Rolle. Die Bandbreite ihrer Verwendung reicht von Batterien über Mobiltelefone, Laser, Flachbildschirme bis hin zu Luftwaffensystemen. Auch für die Herstellung von Hybridautos, Windturbinen und Halbleitern sind die Rohstoffe wichtig.

Während bis in die 90er Jahre auch noch Länder wie die USA wichtige Lieferanten für diese Metalle waren, wurde China, das über rund ein Drittel der Vorkommen verfügt, Hauptproduzent für den weltweiten Bedarf. Viele Unternehmen in westlichen Industriestaaten waren aus der Produktion ausgestiegen.

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