Drei von vier stellen Politik schlechtes Zeugnis aus
Österreich, Deutschland und die Schweiz sind zwar Nachbarländer und haben viele Gemeinsamkeiten, aber bei Fragen nach Gerechtigkeit, Zufriedenheit mit der Politik, Wohlstand und Zukunftsängsten gehen die Ansichten der Bürger weit auseinander. Das ergab eine große bevölkerungsrepräsentative Umfrage in allen drei Ländern für das Magazin „Reader’s Digest“, über die das Magazin in seiner Jänner-Ausgabe berichtete.
Demnach meinen 56 Prozent der Österreicher, dass die Politik zu häufig gegen die Wünsche der Bürger gemacht wird. Drei von vier Befragten gaben sogar an, die Politik könne viele drängende Probleme nicht lösen. Letztendlich stimmten nur 34 Prozent der Aussage „Alles in allem funktioniert das politische System ziemlich gut“ zu.
Die Österreicher stehen mit dieser Skepsis nicht alleine da. Auch in Deutschland ist der Unmut über die Regierenden groß. 73 Prozent der Befragten gaben an, dass der Einfluss der Bürger auf die Politik zu gering sei. 65 Prozent glauben zudem, die Politik könne drängende Probleme nicht lösen. 60 Prozent meinen, Politik werde zu häufig gegen die Wünsche der Menschen gemacht. Und nur 29 Prozent loben das politische System.
Schweizer loben Mitbestimmung
Die Mehrheit will stärker an politischen Entscheidungsprozessen beteiligt werden. In Österreich sagen 55 Prozent: „Wer sich politisch engagiert, kann etwas bewegen.“ Für die Schweiz gilt das ohnehin seit Jahren, und entsprechend fallen auch die Umfrageergebnisse aus. Dort sind 67 Prozent der Bürger mit ihrem politischen System zufrieden.
An anderer Stelle klaffen hingegen wieder große Lücken zwischen den drei Ländern, wie die Umfrage für Reader’s Digest ergab. Während 56 Prozent der Österreicher und 78 Prozent der Schweizer glauben, dass es in ihrem Heimatland gerecht zugeht, behaupten 54 Prozent der Deutschen für ihr Heimatland genau das Gegenteil.