Kilometerlange Staus
Kniehohe Schneeverwehungen, spiegelglatte Straßen und entnervte Autofahrer: Tief „Petra“ hat Deutschland mit Schnee, Wind und Eis überzogen und am Freitag für erhebliche Verkehrsbehinderungen gesorgt. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen oder verschoben. Auf den Autobahnen bildeten sich kilometerlange Blechlawinen.
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Allein im Bundesland Nordrhein-Westfalen staute sich der Verkehr in der Früh auf über 130 Kilometer Länge. Einige Fahrer mussten seit Donnerstagabend bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in ihren Autos ausharren. Auch Bahnreisende mussten sich auf Verspätungen einstellen, vor allem in Bayern, Sachsen und Thüringen. Und der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab auch für Freitag keine Entwarnung: Vor allem dem Süden und Osten des Landes stehen weitere heftige Schneefälle bevor - wegen starker Winde zum Teil unwetterartig mit Verwehungen.
Ausfälle und Verspätungen im Flugverkehr
Auf dem größten deutschen Luftverkehrsdrehkreuz Frankfurt wurden 150 Flüge gestrichen - nahezu jeder zehnte der für Freitag geplanten Flüge. Reisende müssten mit weiteren Ausfällen und Verspätungen rechnen, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Der Flugplan sei wegen des Winterwetters in ganz Europa aus den Fugen geraten.
Auf den Berliner Flughäfen kämpften Räumkräfte im Dauereinsatz gegen den Schnee. Während die Lage in Schönefeld nach Angaben eines Sprechers relativ entspannt blieb, fielen in Tegel am Vormittag 13 Starts aus. Etliche Maschinen landeten mit Verspätung und konnten erst verspätet weiterfliegen. Auch auf den Flughäfen in Düsseldorf, München, Hannover und Hamburg häuften sich die Verspätungen, viele Flüge fielen aus.

Reuters/Ina Fassbender
Auf vielen Straßen in Deutschland hieß es: Nichts geht mehr.
Autofahrer mussten geweckt werden
Für die Autofahrer war die Lage in Nordrhein-Westfalen besonders schlimm. Die Autos stauten sich auf einer Länge von 131 Kilometern, viele Autofahrer mussten die Nacht bei Eiseskälte im Fahrzeug ausharren. In der Früh mussten Beamte die Fahrer in den feststeckenden Autos mit Lautsprecherdurchsagen wecken, um den Verkehr in Schwung zu bringen. In Südbayern starb ein 60-jähriger Autofahrer, als sein Wagen am Donnerstag von der Straße abkam.
Schnee von Italien bis Bulgarien
Der Wintereinbruch sorgte auch in Italien für ungewöhnlich viel Schnee und Kälte. Der Platz vor dem Schiefen Turm von Pisa zeigte sich den Touristen weiß bedeckt. In Rom und auf Capri wurden wegen vereister Straßen mehrere Verkehrsunfälle gemeldet. In der süditalienischen Region Kalabrien kamen Autofahrer auf verschneiten Straßen ins Schleudern und mussten geborgen werden.
Im Osten Bulgariens verursachten Schneestürme am Freitag ein Verkehrschaos. Alle Flüge von Warna am Schwarzen Meer in Bulgariens Hauptstadt Sofia wurden gestrichen. Auch der Seehafen von Warna musste geschlossen werden, wie das Staatsradio berichtete. Dutzende Autos blieben auf der Landstraße nach Rumänien entlang der Schwarzmeer-Küste im Schnee stecken. In dieser Region hatten zahlreiche Orte keinen Strom.
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