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„Klassisches Weihnachtstauwetter“ droht

Schneelandschaft und sternenklarer Nachthimmel haben in Österreich dafür gesorgt, dass die Temperaturen kräftig in den Keller gerasselt sind. Kältepol war diesmal Zeltweg mit minus 19,6 Grad. Doch auch im restlichen Land stieg das Thermometer kaum über minus zehn Grad. Ausnahme war am Freitag nur der Westen, von wo sich die nächste Schneefront ankündigt.

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Das Tief „Petra“, das in Deutschland für Chaos gesorgt hat, wird am Freitagabend Österreich erreichen, „allerdings wesentlich schwächer“, sagte eine Expertin der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gegenüber der APA. Dennoch ist in ganz Österreich mit weiterem Schneefall zu rechnen, wenn auch nicht ganz so stark wie zuletzt. Die Temperaturen bleiben das ganze Wochenende hindurch winterlich kalt und werden die Nullgradgrenze nicht überschreiten.

Schienen brachen bei klirrender Kälte

Die eisige Kälte sorgte vor allem beim Bahnverkehr für Probleme. So kam es in Niederösterreich zwischen Stockerau und Hollabrunn zu einem Schienenbruch. Der Streckenabschnitt musste während der Reparaturarbeiten für rund zwei Stunden gesperrt werden, so ÖBB-Sprecher Christopher Seif - mehr dazu in noe.ORF.at. Zum dritten Mal innerhalb einer Woche sorgten vereiste Weichen in Salzburg für Verspätungen im Zugsverkehr: Auf dem Salzburger Hauptbahnhof mussten Reisende rund eine Stunde warten - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Linz meldet bereits Engpässe bei Streusalz

Auf den Straßen blieben dagegen gröbere Schwierigkeiten aus, meldete die ÖAMTC-Informationszentrale. Lediglich in einigen höher gelegenen Gebieten herrschte Kettenpflicht. Dafür werden aus Linz bereits die ersten Lieferengpässe von Streusalz gemeldet. Heuer wurde in Oberösterreich bereits vor Weihnachten der Salz- und Splittverbrauch eines Durchschnittswinters auf den Straßen aufgebraucht - mehr dazu in ooe.ORF.at.

Zwei Menschen gehen im Schnee spazieren

APA/Barbara Gindl

Spaziergänger vor dem Salzburger Schloss Mirabell

Von Westen kräftiger Schneefall

Und es dürfte in den nächsten Tage noch mehr Salz gebraucht werden. Von Westen zieht kräftiger Schneefall auf. Vor allem in Vorarlberg kommen große Neuschneemengen hinzu. Im Osten und im Süden beginnt es erst in der Nacht auf Samstag zu schneien. Von Unterkärnten bis zum Südburgenland kann der Schneefall in der zweiten Nachthälfte ergiebig ausfallen - hier sind zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee möglich, prognostiziert die ORF-Wetterredaktion. Im Osten weht zudem lebhafter Südostwind.

Auch nach Abzug der Schneefront bleibt es bitterkalt. Sonntagfrüh ist sogar mit extremem Frost zu rechnen, die Temperaturen sinken auf minus zehn bis minus 20 Grad, vereinzelt sind Frühtemperaturen von minus 23 Grad möglich. Dafür scheint im Großteil Österreichs die Sonne. In einzelnen Föhntälern in Vorarlberg und Tirol sind sogar Plusgrade möglich.

Plus sechs Grad am Heiligen Abend

Und auch wenn man es sich bei den derzeitigen Temperaturverhältnisse kaum vorstellen kann: Weiße Weihnachten dürften heuer einmal mehr buchstäblich ins Wasser fallen. „Aus heutiger Sicht rechnen wir mit Tauwetter“, so die ZAMG. Anfang der kommenden Woche klettern die Temperaturen allmählich in die Höhe - und es setzt das Wetterphänomen ein, das die ZAMG „klassisches Weihnachtstauwetter“ nennt.

„Das gibt es fast jedes Jahr“, so die ZAMG-Expertin. Am Heiligen Abend kann es bis zu plus sechs Grad bekommen, wodurch auch die bestehende Schneedecke kaum Überlebenschancen hat. Für den 24. rechnet die ZAMG zudem mit Regen. Völlig ausschließen wollte man weiße Weihnachten aber nicht. „Es ist schon eine knappe Sache“, so die Meteorologin. Für die Landeshauptstädte sei die Chance allerdings sehr gering.

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