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Heimische Bäume mit bester Ökobilanz

Von den 3,6 Millionen Haushalten in Österreich stellen 2,5 Millionen zu Weihnachten einen Christbaum auf. Ein schlechtes Gewissen braucht dabei niemand zu haben - im Gegenteil. „Ein echter Christbaum ist ein echter Beitrag zum Klimaschutz“, betont die Naturschutzplattform BIOSA.

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Die Voraussetzung dafür ist aber, dass die Pflanze aus Österreich stammt, betonte BIOSA-Präsidentin Hermine Hackl Anfang Dezember bei einer Pressekonferenz in Wien. In Österreich gibt es 3.300 Hektar Christbaumkulturen. Pro Hektar „werden während der zehn Jahre Wachstums etwa 140 Tonnen Kohlendioxid verbraucht und dabei rund 100 Tonnen Sauerstoff produziert“, sagte Hackl. Zusätzlich filtern sie Staubpartikel aus der Luft.

Jeder vierte Baum kommt aus dem Wald

Die Österreicher setzen auch beinahe ausschließlich auf österreichische Bäume. Fast 90 Prozent der verkauften Pflanzen stammen aus heimischen Kulturen. „Aufgrund der Kleinstrukturiertheit der Anbauflächen ist großteils eine Produktion nach naturnahen Kriterien möglich“, meinte die BIOSA-Präsidentin. Ein Viertel der Bäume - wie etwa das Schmuckstück auf dem Wiener Rathausplatz - kommt direkt aus dem Wald.

Plastikbäume führen bei den Österreichern eher ein Exotendasein. Obwohl derartige Produkte vermehrt von Versandhäusern angeboten werden, haben gerade sieben Prozent einen künstlichen Baum zu Hause. „Diese Zahl ist seit Jahren konstant“, sagte Hackl.

Das ökologische Nachleben der Christbäume

Will man seinen Baum nach Umweltkriterien auswählen, führt an einem heimischen Produkt kein Weg vorbei. Schon alleine wegen der Ökobilanz beim Transport: „Der durchschnittliche Anreiseweg eines heimischen Christbaumes beträgt vom Feld bis zum Verkaufsstand rund 40 Kilometer. Bei den Hauptimportländern wie Dänemark und Norddeutschland haben die Bäume mehr als 1.000 Kilometer hinter den Zweigen“, meinte Hackl.

Aber nicht nur vor seinem Einsatz als Weihnachtsbaum, sondern auch danach sind die Pflanzen gut für die Umwelt. Alleine aus den an den Sammelstellen in Wien abgegebenen Christbäumen ergibt sich eine Hackgutmenge von 4.000 Tonnen. Mit diesem Bioenergieträger können 48.000 Haushalte eine Woche lang mit Strom und zusätzliche 12.000 mit Wärme versorgt werden.

Ministerappell aus Cancun

Auch Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) rief von der Klimakonferenz in Cancun in Mexiko dazu auf, heimische Christbäume zu kaufen: „In Cancun beraten wir gerade, was die Staaten für den Klimaschutz tun sollen und müssen. Jeder Einzelne kann dafür einen Beitrag leisten - so zum Beispiel jetzt vor Weihnachten, indem man sich für einen Christbaum aus Österreich entscheidet. Durch die kurzen Transportwege spart man unnötige CO2-Emissionen.“

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