Chaos auf den Straßen
Mehr als 24 Stunden waren Hunderte Autofahrer im Nordosten der USA eingeschneit. In der Nähe von Buffalo an den Niagarafällen war nach CNN-Angaben vom Donnerstag eine Interstate-Autobahn auf sieben Kilometern völlig blockiert. Selbst mit Schneepflügen und Spezialfahrzeugen war kein Durchkommen zu den Eingeschlossenen.
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Nur mühsam konnten die Behörden die Autofahrer mit Benzin, Essen und Decken versorgen. Heftiger Wind und Schneewehen machten die Arbeit der Helfer immer wieder zunichte.

AP/David Duprey
Schneemassen auf den Straßen Buffalos
Einige Staaten im Norden der USA leiden unter starken Schneefällen, aber New York, in dessen westlichstem Zipfel Buffalo liegt, war besonders schlimm dran. Jede Stunde fielen den ganzen Tag bis zu fünf Zentimeter Schnee. Außerhalb Buffalos wurden gut 80 Zentimeter Neuschnee gemessen. Und es war noch nicht vorbei: Der Nationale Wetterdienst hatte noch am Donnerstagabend (Ortszeit) weitere Schneefälle angesagt.
Europa: Hunderte Flüge gestrichen
Schnee und Eis haben auch weiter große Teile Europas im Griff. Vielerorts blieben am Donnerstag die Flughäfen den zweiten Tag in Folge geschlossen, die Hälfte der Eurostar-Verbindungen zwischen Brüssel, Paris und London wurde gestrichen, wie die Betreiber in der Nacht mitteilten. In Zentral- und Osteuropa erfroren bisher mindestens 26 Menschen.
In Großbritannien blieb wegen der tagelangen Schneefälle der Londoner Flughafen Gatwick einen weiteren Tag geschlossen, ebenso der schottische Flughafen Edinburgh. Die Schneemassen blockierten auch etliche Autobahnen. Allein gestern wurden in Großbritannien mehr als 11.000 Verkehrsunfälle registriert, die höchste zu dieser Jahreszeit jemals gemessene Anzahl.

APA/EPA/Gerry Penny
Passagiere auf dem Flughafen Gatwick mussten sich auf lange Wartezeiten einrichten.
Auf vielen Straßen quer durch Europa ging gar nichts mehr. Auf Belgiens Autobahnen und Hauptstraßen stauten sich die Autos auf einer Gesamtlänge von 500 Kilometern. Ein Schneesturm legte auch große Teile des Verkehrs in den Niederlanden lahm. Auf über 400 Kilometer Straßenlänge kam der Verkehr völlig zum erliegen. In Frankreich steckten viele Autofahrer über Stunden im Schnee fest - in der Bretagne war eine Hauptverkehrsachse völlig gesperrt.
Zahlreiche Eurostar-Züge fielen aus
Trotz der widrigen Straßenverhältnisse brachte auch der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel vielerorts nicht den erhofften Zeitgewinn. In Frankreich fiel die Hälfte der Eurostar-Züge aus. Auch andere Zugsverbindungen in ganz Frankreich wurden gestrichen, im Norden fielen Schulbusfahrten aus. Für den Pariser Großflughafen Charles-de-Gaulle wurde mit dem Ausfall von 25 Prozent der Flüge und für den Flughafen Orly von zehn Prozent der Verbindungen gerechnet.
Prager Flughafen für Stunden gesperrt
Auch der Prager Flughafen, der am stärksten frequentierte Flughafen Zentraleuropas, wurde für mehrere Stunden gesperrt. Der Flugbetrieb sei in der Nacht auf Donnerstag sechs Stunden lang eingestellt worden, rund 40 Flüge seien annulliert worden, sagte Flughafensprecherin Michaela Lagronova. Inzwischen könnten viele Maschinen jedoch wieder starten.
Kälte in Polen, Frühling in Bulgarien
Die Kälte in Zentraleuropa forderte schon zahlreiche Opfer. Insgesamt kamen 26 Menschen wegen der tiefen Temperaturen ums Leben, allein in Polen starben 18 Menschen, in Tschechien und Litauen jeweils vier. Während weite Teile Europas unter Kälte leiden, hat es in Bulgarien fast kurios anmutende 23 Grad Celsius. Die am Donnerstag in der Hauptstadt Sofia gemessenen 21,5 Grad sind die höchsten Werte im Monat Dezember seit Beginn der Messungen vor 100 Jahren, sagte Krasimir Stojew vom staatlichen Wetterdienst der Nachrichtenagentur AFP.
Während an der Schwarzmeer-Küste weiter fast frühlingshaftes Wetter vorherrscht, rüstet sich Südeuropa für die nächste Kältefront. Im Osten Spaniens bereitet sich die Bevölkerung nach Warnungen des Wetterdienstes auf Schnee und Glatteis vor. In Norditalien haben heftige Schneefälle die Gefahr von Lawinen vor allem in Südtirol und den Dolomiten um Belluno erhöht.
Aus dem Süden kommt neuer Schnee
Und vom Süden kommt bereits das nächste Tief, das sich bis Freitag über weite Teile Österreichs ausdehnt. Im Süden und Osten hat es bereits Donnerstagabend zu schneien begonnen. In der Steiermark musste noch am Abend die A2 wegen des dichten Schneefalls gesperrt werden. In Wien führte der Schneefall im Abendverkehr zu langen Staus.
Von Oberösterreich bis ins Burgenland ist mit teils großen Neuschneemengen zu rechnen. In Kärnten können dabei erneut bis zu 20 Zentimeter Neuschnee fallen, in Wien sind zwischen fünf und 15 Zentimeter möglich. Der Westen bleibt weitgehend verschont.
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