Zeitung: Sarkozy als Minister gegen U-Boot-Geschäft
In der Affäre um Schmiergeldzahlungen für ein U-Boot-Geschäft mit Pakistan soll der damalige Haushaltsminister und heutige Präsident Nicolas Sarkozy ursprünglich Bedenken gegen den Deal geäußert haben.
Das gehe aus als geheim eingestuften Dokumenten aus dem Jahr 1994 hervor, berichtete die konservative Tageszeitung „Le Figaro“ am Mittwoch. Demnach soll Sarkozy als Haushaltsminister vor allem vor steigenden Kosten gewarnt und seine Zurückhaltung bei dem Geschäft wegen der Schmiergeldzahlungen deutlich gemacht haben.
Tarnfirma selbst genehmigt?
„Le Figaro“ warf deshalb die Frage auf, ob Sarkozy angesichts dieser Haltung später eine Tarnfirma in Luxemburg selbst genehmigt hätte, über die illegale Gelder in Millionenhöhe zurück nach Frankreich geflossen sein sollen.
Die französische Justiz untersucht, ob ein Teil der Schmiergelder für das Waffengeschäft mit Pakistan als verdeckte Kommissionen nach Frankreich zurückgeflossen sind. Mit den illegalen Geldern soll womöglich der Wahlkampf von Präsidentschaftskandidat Edouard Balladur mitfinanziert worden sein, der 1995 gegen Jacques Chirac verlor.
Sarkozy war damals nicht nur Haushaltsminister, sondern auch Sprecher des Wahlkampfes von Balladur. Es gibt Vorwürfe, dass er die Verwaltung der illegalen Geldströme mitorganisierte.