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Gipfelgelände vollständig abgeriegelt

Mit beispiellosen Sicherheitsvorkehrungen will Portugal beim zweitägigen NATO-Gipfel in Lissabon Krawalle verhindern. Die Regierung setzt das Schengener Abkommen vorübergehend außer Kraft und nimmt an den Grenzen wieder Passkontrollen vor. Damit sollen militante Extremisten an der Einreise gehindert werden.

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Die strengen Maßnahmen kommen nicht von ungefähr. Beim Treffen der Allianz 2009 in Straßburg hatten schwere Krawalle das Treffen überschattet. Hunderte von Randalierern hatten damals Gebäude in Brand gesetzt und sich Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Mehr als 50 Menschen wurden damals verletzt.

Bus mit NATO-Gegnern zurückgewiesen

Am Donnerstag - einen Tag vor Beginn des Gipfels in der Hauptstadt - wiesen die Beamten an der Grenze zu Spanien einen Bus aus Finnland mit 35 NATO-Gegnern zurück. Wie die Polizei mitteilte, hatten die jungen Leute - 33 Finnen, ein Deutscher und ein Este - an Kundgebungen gegen die Allianz teilnehmen wollen. Zuvor hatten die Grenzbeamten bereits die Personalien von Zehntausenden von Menschen kontrolliert und rund 50 Reisenden die Einreise nach Portugal verweigert. Nach Presseberichten sollen allerdings schon vor Wochen Hunderte von Autonomen aus dem Ausland inkognito nach Portugal eingereist sein.

Verspätungen im Flugverkehr befürchtet

Wegen des Gipfels verhängten die Behörden zudem Einschränkungen für den Flugverkehr im Luftraum über der Hauptstadt. Wie die Luftfahrtbehörde (NAV) mitteilte, dürfen bis Sonntag auf dem Flughafen nur höchstens 14 Maschinen pro Stunde landen, neun weniger als normalerweise. Es sei zu erwarten, dass sich dadurch etwa 100 Flüge erheblich verspäten oder ganz gestrichen werden müssten. Die Behörden trafen Vorkehrungen, notfalls Maschinen nach Porto im Norden des Landes oder nach Faro im Süden umzuleiten.

Anti-NATO-Aktivisten proben friedlichen Widerstand

APA/EPA/Manuel De Almeida

Anti-NATO-Aktivisten proben den - vorerst - friedlichen Widerstand.

Großdemonstration für Samstag angekündigt

NATO-Gegner planen mehrere Protestaktionen sowie eine Großdemonstration am Samstag im Zentrum der Hauptstadt. Rund 10.000 Beamte der Stadtpolizei sowie der Nationalgarde sind während der Gipfeltage im Einsatz.

Das Treffen findet auf dem Messegelände am Tejo-Ufer statt, etwa acht Kilometer vom Zentrum entfernt. Das Gelände, das für die Weltausstellung 1998 angelegt worden war, wurde für den Gipfel komplett abgeriegelt. Zahlreiche Straßenzüge wurden gesperrt.

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