Indonesien: Obama im Land seiner Kindheit
Nach 39 Jahren ist US-Präsident Barack Obama nach Indonesien und damit ins Land seiner Kindheit zurückgekehrt. Gleich zu Beginn bewies er, dass er zumindest noch einige Worte Indonesisch kann: „Apa Kabar“ (Wie geht’s?) fragte Obama den indonesischen Außenminister Marty Natalegawa, als er heute auf dem Flughafen von Jakarta eintraf.
Bei einem Treffen mit dem indonesischen Staatschef Susilo Bambang Yudhoyono im Präsidentenpalast sagte der US-Präsident dann, es sei „wunderbar, endlich zurück in Indonesien zu sein“. Bei dem Gespräch ging es um Sicherheitsfragen und den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und Indonesien, der größten Wirtschaftsmacht in Südostasien.
Zweimal verschoben
Obama hatte als Schulbub mit seiner Mutter vier Jahre lang in Indonesien gelebt. Seine Rückkehr in das muslimisch geprägte Land als US-Präsident hatte er dieses Jahr zweimal aus innenpolitischen Gründen verschoben. Wegen der Ausbrüche des indonesischen Vulkans Merapi drohte sich der auf 24 Stunden angesetzte Besuch diesmal zu verkürzen, wie Obamas Sprecher Robert Gibbs sagte.
Minister wollte Michelles Hand nicht berühren
Die freundliche Stimmung beim Empfang von US-Obama und seiner Frau Michelle in Indonesien ist im Nachhinein durch eine Mitteilung eines indonesischen Ministers getrübt worden. Über den Kurznachrichtendienst Twitter ließ Informationsminister Tifatul Sembiring seine Anhänger wissen, dass er die Hand der First Lady nur widerwillig berührt habe.
Als konservativer Muslim habe er versucht, den Händedruck mit Michelle Obama zu umgehen, schrieb Sembiring. Normalerweise versuche er, Kontakte mit Frauen außerhalb seiner Familie zu vermeiden. Aufnahmen zeigen, wie er gemeinsam mit anderen zum Empfang des Präsidentenpaars in einer Reihe steht.