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Kritik an Sicherheitsvorkehrungen

Nach dem Fund einer an die deutsche Kanzlerin Angela Merkel adressierten Paketbombe wurde die Frage laut, wie derart explosive Post offenbar problemlos per Flugpost aus Athen nach Berlin ins Kanzleramt versandt werden konnte. Wie nun bekanntwurde, wurde das Paket vor dem Abflug sogar kontrolliert.

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Die für die Kontrolle zuständigen Unternehmen sagten demnach bei Vernehmungen aus, dass sie alle notwendigen Kontrollen vorgenommen, aber nichts entdeckt hätten. Zurückgeführt wurde das darauf, dass das Schwarzpulver möglicherweise mit Mehl verdünnt und daher schwer erkennbar gewesen sein könnte.

„Handfestes Problem“

Dem widersprachen zuletzt allerdings deutsche Medienberichte mit Verweis auf Ermittlerkreise. Laut der Onlineausgabe des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ war etwa
„die simple Zündtechnik“ leicht zu erkennen. Dass das an Merkel adressierte Paket dennoch nicht auffiel, sei somit ein „handfestes Problem“.

Am 1. November abgegeben

Abgegeben wurde das Paket nach Angaben der griechischen Polizei von einem bisher unbekannter jungen Mann am 1. November in der Filiale eines Paketdienstes nahe dem Athener Hauptbahnhof. Die Angestellten schickten es anschließend in ihre Zentrale in der griechischen Hauptstadt, wo es dann zum Flughafen und schließlich in eine Maschine nach Berlin gebracht wurde.

Eine zweite Bombe, die an den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi adressiert war, wurde bei einem Kurierdienst des Athener Stadtteils Perissos abgegeben, teilte die Polizei mit. Auch hier sei offenbar nichts Auffälliges festgestellt worden, weswegen auch dieses Paket offenbar problemlos seinen Weg nach Italien fand.

Bombenattrappe abgefangen

Unterdessen wurde am Donnerstag in der Poststelle des deutschen Außenministeriums in Berlin eine Bombenattrappe abgefangen. Das Paket war bei der Durchleuchtung in der Poststelle als verdächtig aufgefallen, bestätigte ein Ministeriumssprecher Medienberichte.

Sprengstoffexperten untersuchten die Paketsendung, in der sich weder eine Bombe noch Sprengstoff befanden. Allerdings enthielt das Paket mehrere Kabelverbindungen. Die Polizei geht laut einem Bericht der Onlineausgebe des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ davon aus, dass ein Trittbrettfahrer die Attrappe absichtlich konstruiert hatte, um die erhöhte Wachsamkeit wegen der Paketbomben aus dem Jemen und Griechenland für einen Scherz zu nutzen.

Paketbombenalarm auch in Glasgow

Paketbombenalarm gab es am Mittwochabend auch auf dem schottischen Flughafen Glasgow. Der Flughafen wurde teilweise geräumt, doch stellte sich das verdächtige Paket als ungefährlich heraus, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Unterdessen wurde bekannt, dass eine der beiden vergangene Woche aus dem Jemen verschickten Paketbomben erst kurz vor der geplanten Detonation entschärft werden konnte. Es habe sich um ein Zeitfenster von lediglich 17 Minuten gehandelt, sagte Innenminister Brice Hortefeux am Donnerstag in einem Interview des Fernsehsenders France 2.

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