Tiere sind generell nicht aggressiv
Wildschweine kommen in weiten Teilen Österreichs immer häufiger vor. Damit steigt aber auch die Gefahr, bei Spaziergängen und beim Joggen auf diese Tiere zu treffen. Aber wie verhält man sich im Zusammenhang mit dem Schwarzwild richtig? Ein kleiner Leitfaden.
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Das Beste ist einfach, weiterzugehen und das Tier zu ignorieren, rät der deutsche Waldexperte Gregor Beyer. Wildschweine sind generell scheue Tiere, bestätigt auch die Deutsche Wildtier-Stiftung. Besondere Vorsicht ist nur gegeben, wenn Bachen mit ihren Frischlingen unterwegs sind. Um ihre Jungen zu verteidigen, beißen Bachen auch zu. Da die Tiere aber mit einem guten Gehör- und Geruchssinn ausgestattet sind, bemerken sie den Menschen meist schnell und flüchten.
Trifft man dennoch auf eine Wildschweingruppe, sollten hektische Bewegungen vermieden werden. Besonders gefährlich sind männliche Wildschweine - die Keiler. Sie versuchen, ihren Gegner umzuwerfen und attackieren ihn dann mit ihren scharfen Zähnen. Generell greifen Wildschweine aber Menschen nicht an. Wenn ein Wildschwein sich sehr bedroht fühlt, greift es höchstens kurz an und läuft dann fort.
Unterschied Keiler und Bache
Die Unterscheidungsmerkmale zwischen Keiler und Bache sind übrigens einfach: neben den ausgeprägten Eckzähnen kennzeichnet einen Keiler auch der „Pinsel“, ein auffälliges Haarbüschel am Penis. Zudem sind Keiler kompakter gebaut als Bachen, dafür haben diese längere Schnauzen.
Kein Wettrennen mit Wildschweinen
Ist man mit einem Hund unterwegs, ist es ratsam, ihn anzuleinen. Denn bei einem direkten Duell zwischen Hund und Wildschwein, wird das Wildschwein meist der Überlegene sein, denn es bringt mehr Körpermasse mit. Kleine, wendige Hunde haben vielleicht mehr Glück, sie können den Angriffen ausweichen. Ein Wettrennen mit Wildschweinen ist nicht anzuraten, denn die Tiere sind überraschend flink und würden selbst trainierte Langstreckenläufer locker abhängen. Und nicht einmal ein Sprung ins Wasser kann dabei helfen, denn Wildschweine schwimmen auch sehr gut.
Futtersuche führt die Tiere bis in die Stadt
Die Chance, ein Wildschwein zu sehen, ist im Herbst besonders hoch. Einerseits sind dann die Felder abgeerntet und bieten keinen Sichtschutz mehr. Andererseits ist dann das Schwarzwild besonders aktiv, da sie viel fressen, um über den Winter zu kommen. Der Herbst ist daher auch die Zeit, wenn Wildschweine auf der Suche nach Nahrung bis in bewohnte Gebiete vordringen. Denn Schweine sind faule Tiere, und wo sie leicht Abfälle finden, halten sie sich auch gerne auf.
Als Allesfresser machen Wildschweine vor nichts halt. Aber sie sind keine Raubtiere - sie töten also nicht. Wenn sie aber auf ihrer Futtersuche ein totes Tier finden, kann es schon sein, dass sie es anknabbern.
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