Amphibien am meisten bedroht
Knapp zwei Millionen Tier- und Pflanzenarten sind bisher wissenschaftlich beschrieben. Schätzungen über die tatsächliche Gesamtzahl der weltweit existierenden Arten schwanken erheblich, viele Forscher gehen jedoch von zehn bis 20 Millionen aus.
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Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat den Bedrohungszustand von 52.017 Arten untersucht. Auf ihre Rote Liste der gefährdeten Arten kamen 17.934, das ist rund ein Drittel. Zusätzlich sind 791 Arten bereits ausgestorben und nicht einmal mehr im Zoo vorhanden. Die Rote Liste gilt als weltweit gültiger Maßstab für die Artengefährdung.
Der Liste zufolge sind Amphibien die am meisten bedrohten Tiere. Von den 6.638 beschriebenen Amphibienarten sind rund ein Drittel gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Gleiches gilt für 21 Prozent der daraufhin untersuchten Säugetiere, zwölf Prozent der Vögel, 28 Prozent der Reptilien und 26 Prozent der Fische. Bei den Pflanzen gelten sogar 68 Prozent als gefährdet.
Verlust des Lebensraumes als Grund
Eine der Hauptursachen für das Artensterben ist der Verlust ihres Lebensraums. Grund hierfür sind die Klimaerwärmung, die Ausbreitung fremder Arten und die wachsende Ausbeutung der Ressourcen durch den Menschen.
Unter der Zerstörung des Lebensraums leidet etwa auch der Zweifarbentamarin, ein Krallenaffe, der in der Nähe der Großstadt Manaus im Amazonas-Becken vorkommt. Durch die Ausdehnung der Stadtgrenzen wird der Wald im Umland zunehmend zerstückelt. Primaten, die versuchen, von einem Waldstück zum nächsten zu kommen, werden überfahren oder sterben, weil sie sich in Stromkabeln verfangen. Seit 1990 gilt der Zweifarbentamarin als vom Aussterben bedroht.
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