ICE-Test: Erfolgreiche Evakuierung im Eurotunnel

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Test unterm Ärmelkanal: Ein Hochgeschwindigkeitszug der Deutschen Bahn (DB) ist in der Nacht auf heute im Tunnel zwischen Frankreich und Großbritannien evakuiert worden. Die Übung sei gut verlaufen, der Test sei insgesamt erfolgreich gewesen, sagte eine Sprecherin von Eurotunnel. Der Ablauf der beiden Übungen werde aber noch in allen Einzelheiten aufgearbeitet.

Die Evakuierung habe um 0.30 Uhr begonnen. Der ICE 3 sei um 4.00 Uhr nach Coquelles in Frankreich zurückgekehrt. An Bord seien 300 Freiwillige aus Deutschland und Großbritannien gewesen, sagte die Sprecherin.

Der Test war notwendig, damit künftig auch die von Siemens gebauten ICE 3 durch den Tunnel zwischen Frankreich und Großbritannien rollen können. Eurostar hatte am vergangenen Donnerstag angekündigt, einen Auftrag für neue Züge im Wert von rund 600 Millionen Euro an Siemens vergeben zu wollen.

Protest aus Frankreich

Bisher fahren für den Personenverkehr nur TGV-Züge des französischen Konkurrenten Alstom durch den Tunnel. Alstom hatte gegen die Auftragsvergabe protestiert und unter anderem Sicherheitsbedenken ins Spiel gebracht. Während die französischen Züge durchgängig sind, werden die ICE-Züge aus zwei Zugsteilen zusammengesetzt. Für eine Evakuierung spielt das allerdings keine Rolle.

Die DB will ab 2013 eine regelmäßige Verbindung nach London anbieten, möglicherweise auf der Strecke Köln - Brüssel - London. Eurotunnel will die Auslastung der 50 Kilometer langen Tunnelverbindung in Zukunft deutlich erhöhen. Bisher beträgt sie nur etwa 50 Prozent.