Gotthard: Längster Tunnel der Welt wieder in der Schweiz
Der längste Tunnel der Welt befindet sich seit heute wieder in der Schweiz. Um 14.17 Uhr wurden mit der Tunnelbohrmaschine „Sissi“ die letzten Meter Fels in der Oströhre des Gotthard-Basistunnel entfernt.
Damit ist nach über zehnjähriger Bauzeit der Weg frei für einen 57 Kilometer langen Eisenbahntunnel, in dessen zwei Röhren frühestens ab 2016 die ersten Züge verkehren sollen. Bisheriger Rekordhalter war der Seikan-Tunnel (53,9 Kilometer) in Japan.
Die Durchschlagsstelle befindet sich 27 Kilometer vom Nordportal im Kanton Uri und 30 Kilometer vom Südportal im Tessin entfernt. Der Schweizer Verkehrsminister Moritz Leuenberger bezeichnete vor rund 200 geladenen Gästen und Tunnelarbeitern den Tunnel als eines der größten Umweltprojekte des Kontinents. Die EU-Verkehrsminister verfolgen den Durchstich via Fernsehen in Luxemburg.
Video dazu in iptv.ORF.at
„Herzstück“ von neuer Hochgeschwindkeitsstrecke
In etwa sieben Jahren soll er in Betrieb gehen. Täglich sollen dann bis zu 300 Züge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 km/h durch die beiden Röhren unter den Schweizer Alpen fahren. Einmal in Betrieb, soll durch den Tunnel nicht zuletzt ein Großteil des transalpinen Güterverkehrs fließen.
Die Kosten für das Mammutprojekt werden auf insgesamt rund 19 Mrd. Franken (rund 14,2 Mrd. Euro) geschätzt. Das Jahrhundertbauwerk ist Teil der europäischen Transportnetze, in denen es durch das „Herzstück“ Gotthardtunnel unter anderem eine schnelle Eisenbahnverbindung von der Nordsee bis nach Genua geben soll.