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Grundsätzlich gefährliche Tiere

Immer wieder gibt es Meldungen über Kuhattacken auf Wanderer. Der Grund für die scheinbar unmotivierten Angriffe ist ganz einfach: Entweder wollen Kühe ihre Kälber oder Stiere ihre Herde verteidigen. Aus purer Angriffslust handeln sie kaum. Rinder sind grundsätzlich gefährliche Tiere, weil sie groß und schwer, nicht aber, weil sie aggressiv sind.

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Kühe laufen bei Bedrohung eher davon, sie greifen nur an, wenn sie keine andere Möglichkeit mehr haben oder jemanden verteidigen wollen, sagte eine Expertin des Instituts für Tierhaltung an der Veterinärmedizinischen Universität Wien der APA. Man müsse im Umgang mit ihnen genauso aufpassen, wie mit einem Hund.

Sie will nur spielen

Wanderer sollten jedenfalls Mutterkühe mit Kälbern meiden, weil sie ihre Jungen verteidigen wollen. Auch Stiere, die ihre Herde schützen, können aggressiv reagieren. Am besten, man spaziert ruhig vorbei und behält das Verhalten der Rinder im Blickwinkel. Sieht es nach Bedrohung aus, dann sollte man sich rasch von den Tieren entfernen.

Menschen, die plötzlich auf der Weide auftauchen, lösen generell keine Aggressionen bei Rindern aus, sondern eher Fluchtverhalten, meinte die Fachfrau. Es kann aber auch sein, dass die Tiere neugierig werden und auf einen zukommen. Läuft man dann plötzlich weg, wollen sie hinterher. Manchmal wollen sie einfach nur spielen, was für den Menschen aber bedrohlich sein kann. In vielen Fällen von Kuhattacken ist ein Hund im Spiel, so die Expertin. Dieser gilt als Raubfeind von Rindern.

Streicheln besser sein lassen

Dass rote Kleidung die Rinder aggressiv werden lässt oder Lärm ihr Blut ins Wallen bringt, trifft laut der Fachfrau nicht zu. Lärm kann stören, sollte aber keinen Angriff auslösen. Die Kühe werden dadurch eher aufmerksam.

Darf man eine friedliche Kuh auf der Weide also streicheln? Nur, wenn man ihre Zeichen versteht und ihr Verhalten kennt, lautet die klare Antwort. Wer das nicht versteht, sollte die Wiederkäuer auch nicht anfassen.

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