„Brennender“ Einsatz seit der Antike
Tiere waren und sind aus kaum einem Krieg wegzudenken. Seien es Lastenpferde, Schlachtrosse, Zugochsen, Kampfhunde oder Brieftauben - zu Hunderttausenden fielen auch sie dem Krieg zum Opfer. Über die wirkliche Zahl der getöteten Tiere kann nur spekuliert werden.
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Der Einsatz von Tieren geht bis in die Antike zurück. Schafe, Rinder und Hunde wurden mit ölgetränktem Stroh beladen, die Ladung angezündet und die Tiere in Richtung Feind getrieben. Von panischer Angst „angefeuert“, überrannten die Tiere in ihrem Todeskampf den Feind „wie von selbst“, wie sich ein zeitgenössischer Autor ausdrückte.
Mit Elefanten über die Alpen
Auch der große Feldherr Karthagos, Hannibal, verwendete bei seinem Kriegszug gegen Rom Tiere. Mit Elefanten wollte er die Hauptstadt des römischen Imperiums erobern. Elefanten als Kriegsgerät kamen auch in Indien zum Einsatz. Die Römer setzten ihrerseits Tiere für die psychologische Kriegsführung ein. Sie führten domestizierte Bären und Wildkatzen wie etwa Löwen mit sich - vor allem, um dem Feind zu imponieren.
Löwen kamen auch in ihren legendären Schlachten gegen die Germanen zum Einsatz. Diesen waren allerdings Löwen unbekannt und sie fürchteten sich nicht vor ihnen. Glaubt man der Überlieferung, hielten sie sie für große Hunde.
Panzern oft überlegen
Bis in unsere Zeit wurden und werden Tiere in kriegerischen Auseinandersetzungen eingesetzt. Auch heute noch sind Lastentiere in manchen Gegenden das einzige Transport- und Fortbewegungsmittel - jedem Geländewagen oder gar Panzer haushoch überlegen.
Hunde als Bombenleger
Besonders systematisiert war der Einsatz von Tieren in der deutschen Wehrmacht. Speziell ausgebildete Hunde wurden etwa für Sprengungen, aber auch für Rettungsaktionen von Verschütteten eingesetzt. Die Sprengaktionen der Hundestaffeln richteten sich vor allem gegen feindliche Panzer. Mit eng am Körper befestigten Bomben krochen die Hunde unter feindliche Panzer und „deponierten“ die Bombe. Über Funk wurde dann die Explosion ausgelöst.
Teilweise wurden Magnetbomben eingesetzt, bei denen die Hunde unverletzt zurückkehrten, in anderen Fällen wurden die Tiere mit den an ihnen festgeschnallten Handgranaten in die Luft gesprengt. Den Schäferhunden sollte es an nichts mangeln. So wurden etwa eigene Lazarette und Heime für „im Kampfeinsatz“ verletzte und verkrüppelte Hunde eingerichtet. Für Adolf Hitler selbst war der deutsche Schäferhund „der einzige verlässliche Freund“.
Radikales Gesetz zum Schutz der Tiere
Auch vom Gesetz waren die Tiere geschützt. Paradoxerweise entstand so im nationalsozialistischen Regime eines der ersten und radikalsten Tierschutzgesetze der Welt. Mit dem Ende 1933, im ersten Jahr der Machtergreifung der Nazis, beschlossenen Gesetz wurden auch Tierversuche verboten.
Die medizinischen Fakultäten schäumten: Tierversuche waren nur noch mit Genehmigung des Reichsinnenministers möglich und wurden durch strenge Bestimmungen reglementiert. Tiere sollten nicht unter den Menschen leiden. Mit Kriegsbeginn galten Tiere im „Dritten Reich“ als „kriegswichtiges Material“, sie wurden auch dementsprechend geschützt.
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