Erste Pläne vor 63 Jahren
Nach 17 Jahren Bauzeit feiert die Schweiz den Hauptdurchstich beim 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnel. Nachfolgend die wichtigsten Stationen der Geschichte dieses Jahrhundertbauwerks.
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1947: Der Ingenieur und Verkehrsplaner Eduard Gruner beschreibt in der Zeitschrift „Prisma“ die Idee eines Gotthard-Basistunnels als Teil eines Schnellbahnsystems.
1961/62: Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) erarbeiten ein erstes Projekt für einen Tunnel Erstfeld - Biasca.
1963-70: Die vom Verkehrsministerium eingesetzte Kommission Eisenbahntunnel durch die Alpen (KEA) prüft verschiedene Basistunnellösungen und empfiehlt schließlich den Bau eines Basistunnels am Gotthard und den Ausbau der Lötschberg-Linie auf Doppelspur.
1973: Das Verkehrsministerium erarbeitet auf Basis des KEA-Berichts ein Transitkonzept. Die SBB erhalten den Auftrag, einen Gotthard-Basistunnel zu projektieren.
1986: Experten prüfen fünf Basistunnel-Varianten für Gotthard, Lötschberg und Splügen.
1990/91: Nach einer breiten Begutachtung schlägt der Bundesrat den Bau einer Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) mit Basistunneln durch Gotthard und Lötschberg vor. Das Schweizer Parlament billigt die Pläne.
27. September 1992: In einer Volksabstimmung sprechen sich 63,6 Prozent für den Bau der NEAT aus.
22. September 1993: Die Bauarbeiten für den Gotthard-Basistunnel beginnen in Polmengo mit dem Sondierstollen.
20. Februar 1994: Die Alpenschutz-Initiative und der Bundesbeschluss über eine Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) werden in einer Volksabstimmung angenommen mit 52 respektive 67 Prozent Ja-Stimmen - eine wichtige Weichenstellungen für die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die Schiene.
1993-1998: Disput über die Rentabilität der NEAT. Finanzminister Otto Stich will nur einen Basistunnel, Verkehrsminister Adolf Ogi hält an beiden fest. Schließlich redimensionieren Bundesrat und Parlament das NEAT-Projekt (u. a. Bau des Lötschbergs mit nur einer Spur).
29. November 1998: Der Bundesbeschluss über Bau und Finanzierung von Infrastrukturvorhaben des öffentlichen Verkehrs (FinöV), der auch die NEAT-Finanzierung sicherstellt, wird an der Urne mit 63,5 Prozent Ja-Stimmen angenommen.
21. Mai 2000: Das Schweizer Volk nimmt die sieben bilateralen Abkommen mit der EU mit 67 Prozent Ja-Stimmen an, darunter auch das Landverkehrsabkommen. Darin akzeptiert die EU die Verlagerungspolitik der Schweiz.
8. Februar 2004: Das Volk lehnt den Gegenentwurf zur „Avanti-Initiative“ ab, der die Erweiterung des Gotthard-Straßentunnels ermöglicht hätte (37 Prozent Ja).
Ende 2007: Inbetriebnahme des Lötschberg-Basistunnels
Februar 2009: Die Piora-Mulde im Gotthard-Basistunnel, ein gefürchtetes geologisches Hindernis, wird überwunden.
15. Oktober 2010: Durchschlagsfeier im Gotthard-Basistunnel.