„Onkelz“ böse auf angeklagten Ex-Sänger

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Frühere Mitglieder der in der Nähe zum Rechtsextremismus angesiedelten Rockband „Böhse Onkelz“ haben sich von ihrem in Frankfurt angeklagten Ex-Sänger Kevin Russell distanziert. Auf ihrer Website halten die Musiker Stephan und Pe ihrem einstigen Vormann vor, dass die Band sich vor allem wegen seiner Drogensucht aufgelöst habe.

Ihre Äußerungen begründen die beiden Musiker mit der Erwartung, dass Russell weiter zu den Vorwürfen gegen sich schweigen werde. Es liege letztlich an Kevin, die Vorgänge aufzuklären, schreiben sie. Ihre Gedanken seien nach wie vor bei den Opfern, versicherten die Musiker.

Davongelaufen, statt zu helfen

Russell ist in Frankfurt wegen fahrlässiger Körperverletzung, fahrlässiger Straßenverkehrsgefährdung und Unfallflucht angeklagt, weil er unter Drogeneinfluss mit Tempo 230 einen schweren Unfall verursacht haben soll. Dabei waren zwei junge Männer lebensgefährlich verletzt worden. Unter den Folgen des Unfalls leiden sie noch heute.

Statt den beiden Opfern aus dem brennenden Autowrack zu helfen, soll Russell sich kurz vergewissert haben, dass Hilfe da war, und dann zu Fuß über die Felder geflüchtet sein. Im Prozess schwieg er bisher zu dem Vorwurf. Die Polizei hat genetische Spuren Russells an dem Airbag des Unfallfahrzeugs gefunden.