Busreisende von Erdrutsch begraben
Nicht nur in Mexiko haben schwere Regenfälle für zahlreiche Tote gesorgt: Bei einem riesigen Erdrutsch sind im Nordwesten Kolumbiens bis zu 30 Menschen ums Leben gekommen. Zunächst war in nationalen Medien von 20 Vermissten berichtet worden. Der Bürgermeister einer Gemeinde in der Nähe der Unglücksstelle nannte am Dienstag die höhere Zahl.
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Der Erdrutsch in der Provinz Antioquia wurde durch heftige Regenfälle ausgelöst. Bei den meisten Verschütteten handelte es sich um Reisende, die einen wartenden Bus erreichen wollten. Sie überquerten am Vortag trotz behördlicher Warnungen einen bereits für Fahrzeuge unpassierbaren Straßenabschnitt in den Bergen zu Fuß.
Schwierige Rettungsarbeiten
Plötzlich löste sich der bewaldete Hang oberhalb der Straße auf einer Breite von mehreren Hundert Metern. Die Geröll- und Schlammmassen, geschätzte 100.000 Kubikmeter Erde, rissen die Menschen und auch mehrere Häuser in Sekundenschnelle fort.
Einige Verletzte konnten mit Hubschraubern in Krankenhäuser gebracht werden. Rettungskräfte mit Suchhunden waren am Ort des Unglücks in der Gemeinde Giraldo im Einsatz. Sie mussten die Arbeit jedoch wegen neuer Erdrutsche und einbrechender Dunkelheit zunächst einstellen.
Kaum Hoffnung auf Überlebende
Die Helfer hatten kaum noch Hoffnung, Überlebende zu finden. „Bisher haben wir noch keinen der Verschütteten finden können“, sagte der Bürgermeister. Auch der Leiter der Katastrophenschutzbehörde der Region Antioquia, John Rendon, zeigte sich pessimistisch, dass Opfer noch lebend aus den Erdmassen zu befreien seien.
In Kolumbien starben in diesem Jahr bereits 74 Menschen durch starken Regen. Die Zentralregierung in Bogota hat die Verantwortlichen in den Regionen aufgefordert, mehr für den Schutz vor Unwettern zu tun.