Hilfe kommt nur langsam voran
Etwa 300 Häuser sind Medienberichten zufolge von einem Erdrutsch im Westen Mexikos begraben worden. Es wird befürchtet, dass Hunderte Menschen im Schlaf starben, als die Geröllmassen die Häuser Dienstagfrüh (Ortszeit) unter sich begruben. Nach ersten Angaben konnten mindestens sieben Menschen nur noch tot geborgen werden.
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Die Geröllmassen hätten nach ersten Erkenntnissen eine etwa 200 Meter breite Schneise der Verwüstung geschlagen, sagte der Gouverneur von Oaxaca, Ulises Ruiz, im Fernsehsender „Televisa“. Etwa 500 bis 600 Menschen könnten getötet, verletzt oder verschüttet worden sein. Ein Mitarbeiter des Zivilschutzes lehnte es zunächst ab, die geschätzte Opferzahl zu kommentieren. Die führende landesweite Tageszeitung „Excelsior“ sprach von bis zu 1.000 Todesopfern.

APA/EPA/Max Nunez
Zerstörte Brücken hindern die Hilfsmannschaften am Weiterkommen.
„Der Berg ging nieder“
Die Behörden erklärten, es werde wegen des schlechten Wetters einige Zeit dauern, bis die Rettungskräfte den Unglücksort erreichen. „Es fiel sehr viel Regen, Flüsse sind über die Ufer getreten und wir haben große Probleme, das betroffene Gebiet zu erreichen“, erklärte Ruiz gegenüber dem mexikanischen TV-Sender Televisa. Einem Zivilschutzmitarbeiter zufolge ging bei den Behörden vor Sonnenaufgang ein Hilferuf von Einwohnern ein, die sich per Satellitentelefon meldeten. „Sie sagten, der Berg gehe nieder und viele Leute waren wegen der Uhrzeit noch in ihren Häusern“, sagte Fausto Martinez.
„Wir hoffen, das wir rechtzeitig dort sind, um die Familien aus dem Schlamm zu retten“, so Ruiz. Derzeit versucht ein Konvoi aus Rettungsautos, Soldaten und Hilfskräften die 80 Kilometer von Oaxaca-Stadt entfernte Ortschaft zu erreichen. Erste Helfer werden bereits mit Flugzeugen in die Region gebracht.
Mixe
Im Vergleich zu anderen indigenen Völkern Mexikos haben sich die Mixe ein hohes Maß kultureller Eigenständigkeit bewahrt. Die Mixe-Sprache wird noch von etwa 90.000 Menschen gesprochen. Die Selbstbezeichnung der Mixe lautet ayüükj’ä’äy und bedeutet „Volk, das die Gebirgssprache spricht".
Mitten in der Gebirgsregion Sierra Juarez gelegen ist Santa Maria Tlahuitoltepec, berühmt für seine Bauwerke aus der Kolonialzeit und die archäologischen Ausgrabungen in der Nähe. Das Gebiet ist die Heimat der indigenen Mixe-Kultur und gehört zu den ärmsten Regionen Mexikos. Die rund 9.000 Bewohner leben hauptsächlich von der Landwirtschaft, aber auch vom Bergbau und vom Tourismus.
Schlimmste Regensaison in der Geschichte
Zwei tropische Sturmsysteme über der westlichen Karibik haben in den Bergen Mexikos für ungewöhnlich heftige Regenmengen gesorgt. Einige Teile Mexikos litten unter der schlimmsten Regensaison in der Geschichte des Landes. Tausende Menschen musste bereits hre Häuser verlassen. Zuletzt hatte der Tropensturm „Matthew“ viele Gebiete der Region überflutet und in den Bergen Hangrutschungen verursacht. In diesem Jahr kamen in der im Mai beginnenden Regenzeit in Mittelamerika und Mexiko bereits rund 400 Menschen durch Überflutungen ums Leben.
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