Frist abgelaufen, weitere Beschwerden erwartet
Die Zahl der Beschwerden über Unregelmäßigkeiten bei den Parlamentswahlen in Afghanistan ist weitergestiegen. Wie die Wahlbeschwerdekommission (ECC) am Mittwoch in Kabul mitteilte, gingen allein über Vorfälle am Wahltag oder während der Stimmenauszählung rund als 2.500 Beschwerden ein.
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Zu Vorfällen während des Wahlkampfes in den Wochen zuvor hatte die Kommission zudem 1.700 weitere Beschwerden erhalten. Wahlbeobachter hatten nach der Abstimmung vom Samstag über Betrug und Unregelmäßigkeiten berichtet.
Warnungen vor Konsequenzen
Die Frist für Beschwerden über Unregelmäßigkeiten am Wahltag war am Dienstag abgelaufen. Über mögliche Unregelmäßigkeiten beim Auszählen der Stimmen nimmt die Kommission allerdings auch in den kommenden Wochen Beschwerden an. „Wir bekommen jeden Tag weitere Beschwerden“, sagte ECC-Sprecher Ahmad Zia Rafaat der Nachrichtenagentur AFP.
Ex-Präsidentschaftskandidat Abdullah Abdullah sagte am Mittwoch, seine Mitarbeiter hätten „solide Beweise“ über massiven Betrug bei der Parlamentswahl gesammelt. Er warnte vor Konsequenzen, sollten die ECC und die Unabhängige Wahlkommission (IEC) die Fälle nicht aufklären. Abdullah hatte sich bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr aus der Stichwahl gegen Amtsinhaber Hamid Karzai zurückgezogen, dessen Lager er ebenfalls Betrug vorwarf.
Ergebnis im Oktober
Nach amtlichen Angaben beteiligten sich am Samstag rund 4,3 Millionen Afghanen an dem Urnengang, um die Zusammensetzung der Volksvertretung neu zu bestimmen. Die Beteiligung lag demnach bei 40 Prozent. Rund 2.500 Kandidaten - darunter mehr als 400 Frauen - bewarben sich am um die 249 Sitze im Unterhaus.
Die von den Vereinten Nationen unterstützte ECC prüft Meldungen über Betrug. Nach dem offiziellen Zeitplan soll die von den Vereinten Nationen unterstützte ECC ihre Entscheidungen bis zum 24. Oktober an die IEC übermitteln. Diese will am 9. Oktober ein vorläufiges Ergebnis und am 30. Oktober ein amtliches Endergebnis verkünden.
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