Das Grauen, mit Scherzen abgefedert
Fans von Bret Easton Ellis kommen diesen Herbst auf ihre Kosten. Der gefeierte, düstere Popliterat veröffentlicht nicht nur sein neues Buch „Imperial Bedrooms“ auf Deutsch, sondern wird auch Wien einen kurzen Besuch abstatten. Es ist nicht sein erster.
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Im Rabenhof Theater wird Ellis aus seinem jüngsten Roman lesen. Man braucht allerdings einen guten Magen. Der Brutalitätslevel ist so hoch wie seit „American Psycho“ nicht mehr, und dieses Buch des Autors hatte die Latte wirklich bereits fast uneinholbar hoch gelegt. Die Reichen und Schönen werden einmal mehr als wohlstandsverwahrloste Perverse dargestellt.
Veranstaltungshinweis
Bret Easton Ellis, Lesung im Rabenhof Theater am 5. Oktober um 20.00 Uhr. Karten: 15 Euro bzw. zwölf Euro reduziert.
Schon sein letztes Buch, „Luna Park“, hatte Ellis 2006 im Rabenhof Theater vorgestellt. Enthusiastischer Begrüßungsapplaus empfing ihn damals. Zeigte sich der US-Autor darüber noch peinlich berührt, gab er sich mit Fortdauer des von Claus Philipp moderierten Leseabends immer lockerer und amüsierte sich sichtlich über Passagen seines neuen Buches „Lunar Park“, die er abwechselnd mit Schauspieler Heinz Weixelbraun las. Beide Hände auf den Knien, den Oberkörper immer wieder in Bewegung, riss der selbstironische Autor seine Zuhörer mehrmals zu Extrabeifall hin.
Nach der Lesung stellte sich Ellis den Fragen des Publikums. Diese reichten vom Zusammenhang zwischen Leben und Fiktion über die Frage, ob seine Geschichten auch in Österreich spielen könnten („Ja!“) bis hin zu der Frage, welches Modelabel er aktuell bevorzuge. Letzteres zumindest konnte Ellis nicht aus dem Stegreif beantworten - und schaute auf seinem Anzugsetikett nach. Vielleicht bereitet er sich heuer diesbezüglich besser vor.
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