Themenüberblick

Faulgasanlage zum Selberbauen

Mehrere Dutzend Projekte und Tipps werden auf der Onlineplattform Howtopedia.org vorgestellt. Darunter auch die Anleitung zum Bau einer einfachen Faulgasanlage, Möglichkeiten, Elefanten mit Chili zu vertreiben und ein einfacher Trick, wie beim Händewaschen möglichst wenig Wasser verbraucht wird.

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Mit Chili lassen sich nicht nur Speisen würzen. In Zentralafrika wird das scharfe Gewürz auch dazu verwendet, Invasionen von Elefanten auf Pflanzen zu unterbinden. Sie zerstören die Ernte, indem sie auf der Suche nach Futter die Pflanzen zertrampeln. Die Farmer verwenden Chili dazu in zwei Varianten: Entweder in Form von Öl, mit dem sie Zäunen einschmieren - die empfindliche Haut der Elefanten wird gereizt, wenn sie zu nahe kommen.

Die zweite Möglichkeit sind aus Kuhmist gebastelte „Chilibomben“. Sie werden getrocknet und anschließend angezündet - der starke Rauch reizt die Rüssel der Dickhäuter.

Chilibombe und Elefant Skizze

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Durch das gute Gedächtnis der Elefanten meiden diese die Chilibombenfelder meist für längere Zeit.

Wassersparen beim Händewaschen

Wasser ist eine knappe Ressource in vielen unterentwickelten Gebieten. Um beim Händewaschen möglichst wenig davon zu verschwenden, schlägt Howtopedia die Manipulation einer simplen Plastikwasserflasche mit Griff vor: Über einer Flamme wird der Griff so weit zusammengeschmolzen, dass das Wasser dort nicht mehr durchfließen kann. Darüber wird dann ein kleines Loch gestochen, aus dem das Wasser tropfen kann. An einer Schnur - möglichst nahe des Griffs - wird eine Seife befestigt. Die Flasche wird dann an einem Baum aufgehängt.

Wasserflasche Skizze

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Sobald an der Seife gezogen wird, kippt die Flasche, und der „Wasserhahn“ rinnt.

Energie aus Küchenabfällen gewinnen

Nahrungsmittelabfälle und organischer Müll machen - abhängig vom Land - etwa 45 bis 80 Prozent des Haushaltsabfalls aus. Sie bergen gleichzeitig aber auch eine reichhaltige Energiequelle: Bei der Kompostierung durch Bakterien wird Methan oder Faulgas freigesetzt, ähnlich wie es bei der Verdauung von Rindern und manchen Insekten entsteht. Der Gründer der indischen NGO Appropriate Rural Technology Institute (ARTI) entwickelte eine kleine Faulgasanlage für ländliche Familien, die den Verbrauch von Heizmaterialien einschränkt und so auch der Abholzung von Wäldern entgegenwirkt.

Der Kocher ist für die Verwendung im Freien gedacht. Um genügend Methan für die Zubereitung der Mahlzeiten einer fünfköpfigen Familie für einen Tag zu produzieren, muss er mit etwa zwei Kilogramm flüssigen stärke- oder zuckerhaltigen Rohstoffen (Küchenabfälle, Speisereste, grüne Blätter, überreife oder deformierte Früchte, verdorbenes Getreide oder nicht essbare Samen usw.) „gefüttert“ werden. Der Kocher selbst wird aus zwei Plastik- oder Metallbehältern gemacht, die an einem Ende geöffnet sind. Der eine muss etwas schmaler sein, als der zweite Behälter, um ihn in den größeren stecken zu können.

Biogasanlage Skizze

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Aus Blättern, überreifen Früchten oder verdorbenem Getreide wird Methangas

Ein Schlauch mit etwa drei bis vier Zentimeter Durchmesser wird fest am Ende des größeren Behälters fixiert. Am anderen Ende des Schlauchs wird ein Trichter befestigt. Dieses Ende muss so fixiert werden, dass es weiterhin abnehmbar bleibt. Der Schlauch ermöglicht es, neuen Bioabfall direkt in den Behälter zu füllen bzw. diesen gegebenenfalls auch komplett auszuleeren. Der schmalere Behälter wird nun mit der Öffnung nach unten in den größeren gestülpt.

Gas lässt Behälter aufsteigen

Das Gas, das während des Verwitterungsprozesses entsteht, steigt in den oberen Behälter auf - dieser gleitet nach oben, je mehr sich davon ansammelt. Ein rudimentärer Rahmen muss angebracht werden, damit der Behälter nicht ganz herausgleiten kann. Nun muss nur noch eine Gasleitung angebracht werden, die zu einem Küchenherd führt. Idealerweise mit einem Flammenstopp - ein kleiner wassergefüllter Behälter, durch den das Methan fließt, um eventuelle Flammen daran zu hindern, zum Gastank zu gelangen.

Begonnen werden soll am besten mit etwas Kuhmist, gemischt mit Küchenabfällen. Nach wenigen Tagen sollte der Gastank erstmals aufsteigen. In gemäßigten Klimalagen, wie etwa in Österreich, sollte eine zusätzliche Isolierung angebracht werden, um den Kocher warm zu halten.

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