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„Bedauerliche Sexualfantasien“

Im Grazer Missbrauchsverdachtsfall hat sich nun der Linzer Anwalt Wolfgang Moringer zu Wort gemeldet. Er vertritt den als Verdächtigen inhaftierten ehemaligen Richter. Laut Moringer sind die Vorwürfe des Mädchens gegen seinen Mandanten frei erfunden.

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Das heute 15-jährige Mädchen aus Oberösterreich soll laut Medienberichten jahrelang im Haus seiner Großeltern in Graz sexuell missbraucht worden sein. Unter den vier Verhafteten ist auch der ehemalige Richter. Moringer spricht in der Sonntag-Ausgabe des „Kurier“ jedoch von den „bedauerlichen Sexualfantasien eines psychisch kranken Mädchens“.

Nur einmal in Haus der Großeltern gewesen

Hausdurchsuchungen vor einer Woche sollen die Verdachtsmomente gegen den Richter, die Großeltern und einen weiteren Verdächtigen erhärtet haben. Moringer hofft trotzdem, die Unschuld seines Mandanten bis zur Haftprüfung in zwei Wochen beweisen zu können. Der Linzer Jurist ist überzeugt davon, dass die Angaben des Mädchens nicht den Tatsachen entsprechen.

„Mein Mandant hat das Kind nur ein einziges Mal bewusst wahrgenommen - vor rund zehn Jahren bei einem Osterfeuer, als er es wegen eines nichtigen Anlasses angeherrscht hat“, so Moringer gegenüber der Tageszeitung. Außerdem sei der 70-Jährige nur ein einziges Mal im Haus der Großeltern gewesen.

Ungereimtheiten in Angaben des Mädchens

„Das Mädchen behauptet auch, dass mein Mandant einen Bart trägt - er war aber definitiv sein Leben lang immer nur glatt rasiert“, wird Moringer im „Kurier“ zitiert. Auch soll das Mädchen konkrete Angaben zu den Tatzeitpunkten gemacht haben - der ehemalige Richter jedoch zu einem dieser Tatzeitpunkte nachweislich im Ausland gewesen sein.

Eine weitere Ungereimtheit sei für den Anwalt die Tatsache, dass das Mädchen von einer fünften involvierten Person spricht, die es jedoch bisher nicht identifizieren konnte. Laut der Tageszeitung soll das mutmaßliche Opfer gemeinsam mit seinen beiden Schwestern zu den Großeltern gefahren sein. „Sie war dort fast nie allein, ihre Geschwister beobachteten aber keine sexuellen Übergriffe“, so Moringer.

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