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Anonymer Anruf bei Betreiber

Der Eiffelturm in Paris ist am Dienstag nach einem Bombenalarm von der Polizei geräumt worden. Auch das Marsfeld am Fuße der Touristenattraktion in der französischen Hauptstadt wurde abgesperrt, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

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Die Betreibergesellschaft erhielt gegen 20.20 Uhr einen anonymen Anruf, wie die Polizei der französischen Hauptstadt der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Danach sei die Polizei mit einem Großaufgebot am Eiffelturm erschienen und habe den Ort abgesperrt.

Spürhunde durchsuchen Etagen

Nach Polizeiangaben hielten sich in dem Turm und rund um das Wahrzeichen von Paris etwa 2.000 Menschen auf. Ein Polizeibeamter vor Ort, der nicht namentlich genannt werden wollte, hatte zuvor von ungefähr 25.000 Menschen rund um den Turm und auf dem Marsfeld gesprochen. Die Räumung verlief ruhig. Spezialeinheiten untersuchten mit Spürhunden den Eiffelturm anschließend Etage für Etage.

Der Turm gilt als Wahrzeichen von Paris und wurde im vergangenen Jahr von rund 6,6 Millionen Besuchern aus aller Welt besucht. Der 324 Meter hohe Turm war für die Weltausstellung im März 1889 gebaut worden und hätte eigentlich danach wieder abgerissen werden sollen.

Nach Drohung auch Bahnhof geräumt

Eine zweite anonyme Bombendrohung ging auch bei der Schnellbahn PER ein - eine Station musste von der Polizei geräumt werden. Sicherheitskräfte hätten den Bahnhof Saint-Michel im Stadtzentrum gegen 21.18 Uhr evakuiert, teilte die Bahngesellschaft SNCF mit. Der Verkehr zwischen den Stationen Austerlitz und Invalides sei unterbrochen und knapp eine Stunde später auf der Linie C wieder aufgenommen worden. Auch die Linie B war demnach kurzzeitig gesperrt.

Erhöhte Alarmbereitschaft aus Terrorangst

Frankreich hatte erst Mitte August bekanntgegeben, dass man während der Ferienzeit wegen möglicher Terroranschläge in besonderer Alarmbereitschaft sei. Da „die islamistische Bedrohung“ sich ausweite, gelte erhöhter Alarm innerhalb der zweithöchsten Stufe des Terrorwarnsystems, teilte die französische Regierung mit.

Die Gefahr eines radikalislamischen Anschlags bestehe für Franzosen und französische Einrichtungen „im Süden der Sahel-Zone und auf der arabischen Halbinsel“ sowie auf französischem Staatsgebiet, hieß es in einem Schreiben der Pariser Polizei. Besondere Vorsicht sei an „heiklen Religionsstätten, bekannten Urlaubsorten, Veranstaltungsorten, in Kaufhäusern und Einkaufszentren“ geboten.

Der Regierung zufolge wurde die erhöhte Alarmbereitschaft im Rahmen des „Plan Vigipirate“ zur Terrorbedrohung vor allem wegen der Ermordung der französischen Geisel Michel Germaneau im Juli in der Sahel-Zone ausgerufen. Die Warnung gelte bis 15. September.

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