Leichter Rückgang erwartet
Wie außergewöhnlich die Dimension des sich abzeichnenden Waffendeals der USA mit Saudi-Arabien ist, zeigt auch, dass dieser die gesamten Waffengeschäfte der USA eines Jahres bei weitem übersteigen würde.
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Die USA, der unangefochten größte Waffenlieferant der Welt, werden im laufenden Jahr Waffengeschäfte im Umfang von 37,8 Milliarden Dollar (29,49 Mrd. Euro) machen. Das ist ein leichter Rückgang gegenüber den 38,1 (29,73 Mrd. Euro) vom Vorjahr. Das amerikanische Verteidigungsministerium hatte noch im Herbst vergangenen Jahres mit einem Anstieg auf rund 50 Milliarden Dollar gerechnet. Der zuständige Vizeadmiral im Pentagon, Jeffrey Wieringa, sagte Ende Juli, diese Summe sei erst 2011 zu erwarten.
Spitzenplatz ausgebaut
Trotz des rezessionsbedingten Rückgangs der weltweiten Waffenverkäufe haben die USA nach einer Kongressstudie 2008 ihren Spitzenplatz sogar ausbauen können. Der Zuwachs sei nicht nur auf große neue Aufträge von Kunden im Nahen Osten und in Asien, sondern auch auf die andauernde weltweite Nachfrage nach US-Rüstungsgütern zurückzuführen.
Italien auf Platz zwei
Den zweiten Platz im weltweiten Waffengeschäft hatte 2008 demnach Italien mit 3,7 Mrd. Dollar inne. Russland wurde mit 3,5 Mrd. Dollar auf den dritten Platz gereiht. Demgegenüber hatte allerdings der russische Präsident Dimitri Medwedew von Waffenexporten in der Höhe von 8,35 Mrd. Dollar für 2008 gesprochen. Im Jahr 2007 seien es für Moskau noch 10,8 Mrd. Dollar gewesen.
Frankreich - neben den USA, Russland und Italien einer der vier größten Waffenlieferanten - konnte 2007 noch Rüstungsgüter für 5,74 Mrd. Euro exportieren.
Rückgang in Finanzkrise
Weltweit wurden 2008 laut der Studie Waffengeschäfte im Wert von 55,2 Mrd. Dollar abgewickelt. Das bedeutete ein Minus von 7,6 Prozent im Vergleich zu 2007. Der Rückgang im Waffenhandel im vergangenen Jahr sei darauf zurückzuführen, dass viele Länder wegen der Rezession von der Erteilung neuer Aufträge Abstand genommen hätten. Dafür war nach dem Höhenflug der Ölpreise 2005 der Markt 2006 um fast ein Fünftel auf 65 Mrd. Dollar gewachsen. 2007 gab es dann bereits einen Rückgang auf 59,4 Mrd. Dollar.
Das Stockholmer Instituts für Friedensforschung (SIPRI) kommt übrigens auf eine andere Rangfolge bei den Waffenxporteuren. Auch hier sind die USA mit Abstand die Nummer eins, danach folgen Russland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
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