Größte griechische Bank will Kapitalerhöhung

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Nach dem Abflauen der Schuldenkrise traut sich die größte griechische Bank wieder zu, Geld am Finanzmarkt einzusammeln. Die National Bank of Greece plant eine Kapitalerhöhung über insgesamt 2,8 Milliarden Euro, um sich damit einen größeren finanziellen Spielraum angesichts der anhaltenden Rezession auf dem Heimatmarkt zu verschaffen.

Allein die Tatsache, dass das Institut um so viel Geld bittet, könnte ein Signal dafür sein, dass die gebeutelte Bankenbranche des Euro-Landes das Schlimmste hinter sich hat. Noch vor wenigen Monaten wäre außer dem Staat niemand bereit gewesen, in die National Bank zu investieren.

Positive Noten von Analysten

Das Institut gibt Aktien für 632 Millionen Euro aus, legt Wandelanleihen im Wert von knapp 1,2 Milliarden Euro auf und verkauft einen Minderheitsanteil an seiner rentablen türkischen Tochter Finansbank, die der Mutter zuletzt wiederholt die Bilanz gerettet hat. Dabei lockt die Bank mit einem günstigen Preis: Sowohl bei der Kapitalerhöhung als auch bei der Wandelanleihe wird eine Aktie mit 5,2 Euro taxiert. Der Kurs in Athen lag am Dienstag bei 9,62 Euro.

Analysten bezeichneten das Vorhaben als sinnvoll. Das Geldhaus hat den europäischen Banken-„Stresstest“ im Juli souverän bestanden. Wegen des internationalen Misstrauens gegenüber der Zahlungsfähigkeit Griechenlands erhält aber auch die National Bank am Interbankenmarkt bisher kein Geld anderer Institute und ist für ihre Refinanzierung ganz auf die Europäische Zentralbank angewiesen.