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„People meet in Architecture“

Eine Architektur, die neue Werte vermitteln will, die Wege aufzeigen und die Träume einer „sich ständig verändernden Gesellschaft“ verwirklichen kann: All das steht im Zentrum der 12. Architekturbiennale von Venedig. Die internationale Ausstellung wird am Sonntag offiziell eröffnet.

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Mit 46 Teilnehmern auf dem riesigen Areal des Arsenals und 53 Nationen, die sich in den Länderpavillons der Giardini präsentieren, ist die Architektur-Biennale der Treffpunkt für das internationale Nachdenken über Baukultur. „People Meet in Architecture“ wählte die japanische Biennale-Direktorin Kazuyo Sejima zum Motto.

Ein Pavillon auf der Architekturbiennale in Venedig mit der Installation "Blueprint"

APA/EPA/ANSA/Andrea Merola

Der koreanische Pavillon besticht durch ein unorthodoxes Raumkonzept.

Ein Streifzug durch das Arsenal führt durch Räume voller Nebel, voller fragilster japanischer Fieberglasinstallationen, voller schwerer, vermeintlich prähistorischer Gerätschaften, die allesamt „neue Wege des Lebens ausdrücken“, wie Sejima in ihrem Programm schreibt. Raum zu nutzen, um Ideen für eine neue Welt zu materialisieren, das ist für die japanische Pritzker-Preisträgerin, die als erste Frau den Direktorenposten innehat, eine Definition für die Profession des Architekten.

Goldener Löwe für Koolhaas

Als leuchtendes Beispiel wird heuer der niederländische Architekt Rem Koolhaas mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet, der „die Möglichkeiten der Architektur ausgeweitet“ habe. Zusätzlich wird es weitere Preise geben, für die beste nationale Teilnahme, das beste Projekt in der internationalen Ausstellung und den Silbernen Löwen für einen vielversprechenden jungen Architekten.

„Die Ausrichtung der Schau steht im Dienst, andere Lebensarten zu finden“, erklärte die 1956 in der Präfektur Ibaraki nördlich von Tokio geborene Sejima, zu deren bekanntesten Projekten das „New Museum of Contemporary Art“ in New York und das „21st Century Museum of Contemporary Art“ in Kanazawa gehören. Auf diese Weise werde „jeder Teilnehmer Kurator seiner selbst und bereichere die Schau um eine Vielfalt von Perspektiven, anstatt eine einheitliche Orientierung zu verfolgen“.

Österreichs Pavillon im Gerüst

Der österreichische Pavillon präsentiert sich mit einem Gerüst, das sich „im Bau“ befindet, um damit sowohl internationales Design als auch einen laufenden Baudiskurs anzusprechen. Ein offenes Gerüst im Baukastensystem stülpt sich über die gesamte Länge des erhöhten Vorbaus am Eingang des Pavillons, um den Eindruck eines sich im Bau befindlichen Gebäudes zu erwecken. Auf ähnliche Weise befindet sich auch im Inneren des Pavillons ein offenes Gerüst - im Eingangsraum sowie in den beiden angrenzenden Flügeln.

Innenansicht des Österreich Pavillon auf der Architektur-Biennale in Venedig

APA/EOMA

Innenansicht des österreichischen Pavillons

Das kuratorische Ziel beim österreichischen Pavillon ist es, mit kreativem Design zeitgenössische österreichische Architektur und globales urbanes Design zu kommunizieren. Österreich zeigt seine Architektur in der Welt und präsentiert sich als aufgeschlossenes Kulturland, das ausländischen Architektinnen und Architekten ausreichend Raum zur Entwicklung gibt.

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