Über 10.000 Brände im Amazonasgebiet
Seit Wochen herrscht in weiten Teilen Südamerikas große Trockenheit. Zahlreiche, teils verheerende Waldbrände sind vor allem im Gebiet um Sao Paolo ausgebrochen. Ein ganz besonderes Schauspiel bot sich am Dienstag: Ein Wirbelsturm traf auf ein brennendes Zuckerrohrfeld und schickte eine meterhohe Flammensäule in den Himmel.
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Die Autofahrer, die auf der Autobahn nahe der brasilianischen Stadt Aracatuba unterwegs waren, trauten ihren Augen kaum. In einem nahe gelegenen Zuckerrohrfeld war nach wochenlanger Dürre Feuer ausgebrochen. In Kombination mit einem starken, trockenen Wind sorgte das für ein seltenes Naturschauspiel.
Im entstandenen Luftwirbel wurden die Flammen meterhoch in den Himmel getragen und „tanzten“ minutenlang über die Erde, bevor die Feuersäule so schnell wieder verschwand, wie sie aufgetaucht war. Verletzt wurde niemand - doch die Ernte war damit verloren.
Verheerende Tornados
Einer der größten Feuertornados tötete 1923 38.000 Menschen nahe Tokio. Ein ähnlich mächtiger Feuerwirbel entstand 1926 nach einem Blitzeinschlag in einen Öltank in Luis Obispo, Kalifornien. Damals kamen zwei Menschen ums Leben.
Die Dürre sorgte in der Region Sao Paolo für einen Luftfeuchtigkeitsgrad ähnlich wie in der Sahara. Bereits ein Funke reicht, um Felder in Asche zu verwandeln. Aber auch im brasilianischen Amazonasgebiet wüten schwere Waldbrände, die auch zahlreiche Naturschutzgebiete sowie die größte Flussinsel der Welt verwüstet haben.
Die Hälfte der Ilha do Bananal sei betroffen, sagte ein Sprecher des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE), Alberto Setzer, am Montag. 10.000 Quadratkilometer der Insel seien von den Flammen verwüstet worden. In der gesamten zentralen Amazonasregion sowie im Süden des Gebiets registrierte das Institut mit Hilfe von Satellitenbildern insgesamt 12.000 Brandherde.

APTN
Waldbrände wüten in Brasilien.
Die Armee half bei den Löscharbeiten. Fünf Löschflugzeuge verstärkten die Brandbekämpfer auf der Bananalinsel, die in den Flüssen Araguaia und Javaes liegt. Als Ursache für die verheerenden Brände machte Setzer das Abbrennen von Flächen durch Bauern verantwortlich, die dadurch ihre Felder wieder fruchtbarer machen wollen. Das Abbrennen ist in dieser Jahreszeit verboten. Die in diesem Jahr besonders große Trockenheit und hohe Temperaturen von bis zu 38 Grad Celsius seien „ideale Bedingungen für das Zünden und die Ausbreitung von Feuern“, sagte Setzer.
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