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Junk-Mail legt Server lahm

Das Internet hält nicht nur Positives für den begeisterten Surfer bereit. Eine der vielen negativen Begleiterscheinungen ist das sogenannte Spamming, die ohne Zustimmung des Empfängers erfolgte Zusendung von E-Mails mit meist fragwürdigem kommerziellen Inhalt - auch Junk-Mail oder UCE (Unsolicited Commercial E-Mail) oder kurz Spam genannt.

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Sie versprechen Millionengewinne mit Überschriften wie „Earn $500 a day!“ oder führen zu (sicher nicht gebührenfreien) Pornoseiten. Benannt ist Spam nach einem Dosenfleisch (Spiced Pork and Ham), das vornehmlich in den USA und Großbritannien verkauft wird. Seine Karriere als Synonym für Massenversand verdankt Spam einem Sketch der britischen Komikertruppe Monty Python, in dem durch ununterbrochene Wiederholung von „Spam, Spam, Spam ...“ die Kommunikation zwischen den Besuchern eines Cafes zum Erliegen kommt.

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Buchhinweis

Der E-Mail-Roman „Spam!“ befasst sich auf humoristische Weise mit der Thematik.

Jan Kossdorff: SPAM! Ein Mailodram. Milena Verlag, 280 Seiten, 16,90 Euro.

Ein ähnlicher Effekt entsteht im Internet, wo Spam nicht nur die Kommunikation, sondern auch ganze Server lahmlegt. Ursprünglich handelte es sich bei Spamming um Massen-Postings im Usenet, jetzt taucht es vor allem in den Mailboxen als Unsolicited E-Mail, unerwünschte Post, auf. Die Spanne der Werbebotschaften reicht von der Aufforderung, eine Website zu besuchen über dubiose Praktiken wie „Make Money Fast“ - sogenannte MMF-Sendungen - bis hin zu illegalen Diensten. Und: Anders als bei der papiergebundenen Form ist die elektronische Massenaussendung für den Absender nahezu kostenlos.

Kettenbriefe von Freunden

Darüber hinaus beinhaltet Spamming auch Kettenbriefe: Mitteilungen, deren Inhalt aus unterschiedlichen Gründen unbedingt weiter verbreitet werden muss, sei es, um vor einem (meist nicht existenten) hochgefährlichen Virus zu warnen oder damit Absender und Empfänger des Schreibens vom Glück verfolgt werden.

Spamming ist in den weltweiten Datennetzen ein großes Problem. Provider haben es mit manchmal Zehntausenden E-Mails auf einmal zu tun. Und obwohl jedes übertragene Byte Mehreinnahmen bedeutet, können Massensendungen ein Netz auch komplett lahmlegen. Nicht selten fälschen Spammer den Absender, um einer Verfolgung durch Justiz und Netzgemeinde zu entgehen. Dann blockieren zurückgewiesene Mails die Warteschlange des Servers, der versucht, die Mail dem vermeintlichen Absender zuzustellen.

Wird der User Opfer eines Spam-„Angriffs“, steht er vor Megabytes von Datenmüll, den er sich auch noch downloaden muss. Da fallen für den Download Telefonkosten und oft auch Providergebühren an, was mit „Porto zahlt Empfänger“ bei der Papierpost vergleichbar ist.

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